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8 Beispiele aus der Geschichte
Wir wollen im Folgenden an den Beispielen einiger Päpste zeigen, wie sehr manche Bischöfe von Rom in Lehre und/oder Leben nicht Jesus Christus nachgefolgt sind und so auch nicht Nachfolger Petri sein können und dazu ermuntern, dem Beispiel Petri wirklich zu folgen. In diesem Zusammenhang sei auf eine Situation im Leben Jesu hingewiesen, in der die Gegner Jesu sich darauf berufen haben, Söhne Abrahams zu sein. Die Antwort Jesu war:
Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. (Johannes 8,39)
Wenn die Päpste Nachfolger Petri wären, würden sie handeln wie Petrus.
Es geht uns hier nicht um eine vollständige Papstgeschichte, auch nicht um Biografien der Päpste, aber um einzelne klare Punkte, die zeigen, wie manche dieser Menschen zu beurteilen sind. Gewiss haben Päpste auch Gutes getan und gesagt. Aber die folgenden von uns aufgelisteten Worte und Taten wären in einer christlichen Gemeinde des 1. Jahrhunderts auch von einem einfachen Christen niemals geduldet worden. Wie könnten solche Männer dann Führer der Christenheit sein, unfehlbare Lehrer, Stellvertreter Jesu Christi auf Erden?
Bei von der römisch‐katholischen Kirche als Heilige verehrten Päpsten haben wir vor dem Namen ein (Hl.) eingefügt.
8.1 Aus der Antike und dem Mittelalter
(Hl.) Viktor I (Bischof von Rom 189–199)
Wir zitieren den Katholiken Norbert Brox:
[…] Der erste Fall war die Prätention Viktors I. (189–198), der im damaligen Streit um einen einheitlich gesamtkirchlichen Ostertermin die Kirchen Kleinasiens und andere exkommunizierte, als sie sich seinen Vereinheitlichungsvorstellungen nicht fügten (Euseb, Kirchengesch. V,23–24). „Nicht allen Bischöfen gefiel dieses Vorgehen Viktors“, schrieb aber Euseb dazu, der auch seine eigene Abneigung gegen solche autoritäre Ambition des römischen Bischofs noch 100 Jahre später zu erkennen gibt und vor allem vom Widerstand auch nicht betroffener Bischöfe berichtete (V,24,9–17). Es wurde wie eine Störung des friedlichen Gefüges der Gemeinschaft der Bischofskirchen empfunden, dass ein einzelner Bischof den anderen seine Vorschriften machte und Willfährigkeit verlangte. […] Wir wissen […], dass sein Anspruch bei aller Sympathie für die Kirche Roms (wie z. B. Irenäus) vom Gesamtepiskopat nicht akzeptiert wurde. Es wurde eigens notiert, dass dies ein neuartiges Verhalten im befremdlichen Sinn war (V,24,15–17; Irenäus‐Fragment).1
(Hl.) Calixt I (Bischof von Rom 217–222)
Sein Gegner, Hippolyt (ebenfalls als „Heiliger“ verehrt), schrieb über ihn:
[…] Er war eben ein Schwindler und ein Ränkeschmied und mit der Zeit zog er viele mit sich. Er trug sein Gift tief im Herzen und hatte lauter falsche Ansichten; zugleich scheute er sich, die Wahrheit zu sagen; […]
Er war der Ansicht, dass ein Bischof nicht abgesetzt werden müsse, wenn er sündige und sei es auch zum Tod. Von dieser Zeit an begann man zwei‐ und dreimal verheiratete Bischöfe, Priester und Diakonen zu den Weihen zuzulassen, […] Ja auch die Parabel vom Unkraut2, sagt er, beziehe sich hierauf: „Lasst das Unkraut wachsen mit dem Weizen“, das ist die Sünder in der Kirche. Ja er sagte, auch die Arche Noah sei ein Gleichnis für die Kirche, in der sich Hunde und Wölfe und Raben, alles Reine und Unreine fand, und so soll es in der Kirche sein; was er noch in diesem Betreff herbeibringen konnte, hat er so ausgelegt, und seine Hörer, denen diese Ansichten gefallen, fahren fort, sich selbst und viele (andere) zum Besten zu haben, die scharenweise zu dieser Schule strömen. Gerade wegen der Lüste, die Christus nicht erlaubt hat, nahmen sie immer zu, auf ihren Massenanhang stolz. Christum verachten sie und hindern keine Sünde, indem sie aufstellen, er verzeihe denen, die guten Willens sind. Auch hat er Frauen vornehmen Standes, die unverheiratet in noch jugendlichem Alter heiratsüchtig waren, ihren Rang durch eine gesetzmäßige Ehe aber nicht einbüßen wollten, erlaubt, einen Beischläfer nach ihrer Wahl zu haben, sei es einen Sklaven, sei es einen Freien, und diesen, auch ohne rechtmäßige Ehe, für ihren Mann anzusehen. Und so begannen sogenannte Christinnen, empfängnisverhütende Mittel zu gebrauchen und sich zu schnüren, um die Leibesfrucht abzutreiben, weil sie wegen ihrer hohen Geburt und ihres Riesenvermögens kein Kind von einem Sklaven oder einem gewöhnlichen Mann haben wollten. Seht, wie weit der Ruchlose in seiner Gottlosigkeit gekommen ist! Er lehrt Ehebruch und Mord zugleich. Und auf all das hin gehen diese Ausgeschämten daran, sich „katholische Kirche“ zu nennen und manche laufen ihnen zu, in der Meinung, recht zu handeln. Um diese Zeit wagten sie zuerst, eine zweite Taufe zu spenden. Das hat der höchst merkwürdige Kallistus3 getan, dessen Schule weiter besteht und ihr Herkommen und ihre Überlieferung hütet; ohne Urteil darüber, mit wem man Gemeinschaft haben kann, bietet sie allen ohne Prüfung Mitgliedschaft an; von Kallistus haben sie auch ihren Beinamen erhalten und heißen nach ihrem Gründer Kallistianer. (Hippolytus von Rom, Widerlegung aller Häresien, Buch IX, Kapitel 12)4
Manches in diesem Text erinnert an die heutige „katholische Kirche“.
(Hl.) Damasus I (Bischof von Rom 366–384)
Der Historiker Bernhard Schimmelpfennig schreibt über die Zustände anlässlich der Wahl von Damasus zum Bischof von Rom im Jahre 366:
Der siegreiche Kandidat Damasus hatte auf seiner Seite eine seltsame Mischung aus durchschnittlichen Gemeindegliedern, aus Künstlern oder Totengräbern […] und aus Gladiatoren. Die Durchschlagskraft dieser Gruppierung hatte den ihr eigenen Effekt, denn über hundert Anhänger des Gegenkandidaten Ursinus mussten für ihren Einsatz mit den Leben büßen: Sie wurden von den Damasianern in einer von Liberius auf dem Esquilin erbauten Basilika verbrannt.5
(Hl.) Leo I. (Papst 440–461)
Er war der erste, der den Titel „Pontifex Maximus“, den die römischen Kaiser ablehnten, trug, wenngleich er auch Christus den wahren obersten Pontifex nannte.
(Hl.) Gregor I. (Papst 590–604)
Im Jahr 599 gab er die Anweisung, die Heiden Sardiniens zur Annahme des Christentums zu zwingen:
Wenn ihr feststellt, dass sie nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt. Sind sie unfrei, so züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen. Sind sie aber freie Menschen, so sollen sie durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden. (Gregor, Epist. 9,204)6
Honorius I. (Papst 625–638)
Honorius ist der einzige von einem Konzil, dem dritten Konzil von Konstantinopel (680–681), und einem seiner Nachfolger (Leo II. 682–683) als Häretiker verurteilte Papst. Im „Monotheletismusstreit“ unterstütze er den Standpunkt, dass Jesus Christus nur „eine Willenskraft“ hatte. Dadurch stellte er die wahre Menschheit Jesu infrage.
Sein Fall gewann auf dem 1. Vatikanischen Konzil wieder an Bedeutung. Wie kann ein als Häretiker verurteilter Papst unfehlbar sein? Das Konzil versuchte das Problem mit der Formel ex cathedra zu lösen, d. h., dass ein Papst nur dann unfehlbar ist, wenn er „in höchster Lehrgewalt“ spricht. Honorius habe seine Lehre nicht als Dogma verkündet. Aber seine Zeitgenossen haben seine Beteiligung an dieser Lehre für so stark gehalten, dass sie es wert fanden, ihn posthum7 als Irrlehrer zu verurteilen.
Stephan VI. (Papst 896–897)
Er ließ den verwesenden Leichnam seines Vorvorgängers Formosus (Papst 891–896) ausgraben, diesen in päpstliche Kleider kleiden und machte ihm einen Prozess wegen angeblicher Missbräuche („Leichensynode“). Formosus wurde nachträglich abgesetzt und alle seine Amtshandlungen und Weihen für ungültig erklärt. Anschließend wurde seine Leiche zuerst vergraben, dann aber nochmals exhumiert und in den Tiber geworfen. Der Kurzzeit‐Nachfolger Stephans Romanus erklärte die Leichensynode für nichtig, der auf ihn folgende Papst Theodor II. (897 auch nur für 20 Tage Papst) rehabilitierte Formosus.
Wie ist das möglich, dass ein angeblicher Stellvertreter Jesu Christi seinen Vorgänger in demselben „unfehlbaren“ Amt so behandelt? Wer hat nun Jesus Christus vertreten? Wer von all diesen Päpsten war nun unfehlbar?
Johannes XII. (Papst 955–963)
Das Lexikon für Theologie und Kirche8 fasst seinen Lebenswandel mit den Worten
[…] leichtsinnig, ausschweifend, ein Freund der Jagd und des Krieges […]
zusammen.
Die „römische Opposition“ des Papstes beklagte sich „über das ungeistliche, sittenlose Leben ihres jungen Oberhirten, über dessen Weiberaffären und Trinkgelage, über sein gottloses Fluchen und über seine areligiösen Äußerungen.“9 Der katholische Kirchenhistoriker August Franzen nannte ihn den „schlimmsten Feind der Kirche“.10
Die katholische Enzyklopädie Kathpedia schreibt über ihn:
[…] Johannes führte ein ausschweifendes Leben und soll, zeitgenössischen Berichten zufolge, den Lateran in ein Bordell verwandelt haben. Unter ihm war die sogenannte Pornokratie am Höhepunkt angelangt. Dennoch war Johannes ein Mann, der die Autorität des Papsttums festigte, […]11
Ein Papst, der zugleich der „schlimmste Feind der Kirche“ war, andererseits aber „die Autorität des Papsttums festigte“. Worauf baut diese Autorität auf?
(Hl.) Gregor VII. (Papst 1073–1085)
In seinem 1075 abgefassten „Dictatus Papae“12 heißt es unter anderem:
8 Dass er allein die kaiserlichen Herrschaftszeichen verwenden kann.
9 Dass alle Fürsten nur des Papstes Füße küssen.
10 Dass in den Kirchen allein sein Name genannt wird.
11 Dass dieser Name einzigartig ist auf der Welt.
17 Dass kein Rechtssatz und kein Buch ohne seine Autorisierung für kanonisch gilt.
18 Dass sein Urteilsspruch von niemandem widerrufen werden darf und er selbst als einziger die Urteile aller widerrufen kann.
22 Dass die römische Kirche niemals in Irrtum verfallen ist und nach dem Zeugnis der Schrift niemals irren wird.
23 Dass der römische Bischof, falls er kanonisch eingesetzt ist, durch die Verdienste des heiligen Petrus unzweifelhaft heilig wird, […]
Der „Dictatus papae“ war kein kirchenrechtlich gültiges Dokument, zeigt aber viel darüber, wie dieser „Diener der Diener Gottes“ sein Amt als Papst verstanden hat.
(Seliger) Urban II. (Papst 1088–1099)
Er rief im Jahr 1095 zum ersten Kreuzzug auf.
Lucius III. (Papst 1181–1185)
In der Dekretale „Ad abolendam“ (1184) wurde die Grundlage für die Häretikerbekämpfung gelegt. Häretiker sollten nicht nur exkommuniziert werden, sondern auch dem „weltlichen Arm“ zur „geschuldeten Strafe“ übergeben werden.
Innozenz III. (Papst 1198–1216)
1199 schrieb er im Brief „Cum ex iniuncto“ gegen das Lesen der Bibel in der Muttersprache.
Der Jesuit Friedrich Kempf schreibt über seinen Kampf gegen die gnostischen Albigenser und die ein Leben in biblischer Armut und Einfachheit anstrebenden Waldenser:
Innozenz trat dieser Gefahr (der Häretiker) mit aller Energie entgegen. Bereits im März 1199 erließ er scharfe Strafmaßnahmen, sandte sodann Visitatoren in die Lombardei, Legaten und Prediger nach Südfrankreich, entfesselte dort 1209, da nichts gefruchtet hatte, den Albigenserkreuzzug, der unter der fanatischen Leitung des Abtlegaten Arnauld von Siteaux und des Heerführers Simon von Montfort einen schrecklichen Verlauf nehmen sollte, und verfestigte schließlich auf dem Vierten Laterankonzil die Abwehr durch ein umfassendes, gegen die Ketzer gerichtetes Dekret (c.3). Da wird sorgfältig unterschieden zwischen notorischen Ketzern, der Häresie Verdächtigen, Sympathisanten oder Helfern und für jede der drei Gruppen genau bestimmt, wie gegen sie vorzugehen sei. Des Weiteren werden die geistlichen und weltlichen Gewalten zur Ausrottung der Häresie verpflichtet. Säumige Bischöfe verlieren ihr Amt, säumige Fürsten verfallen dem Bann und, wenn sie innerhalb eines Jahres nicht Genugtuung leisten, der Infamie13. Der Papst kann dann ihre Vasallen vom Treueid lösen und ihr Land rechtgläubigen Herren zur Eroberung preisgeben.14
Innozenz hat somit ein ausgefeiltes Unterdrückungssystem aufgebaut und auch die Grundlagen der Inquisition gelegt.
In einem Brief an Ymbertus, den Bischof von Arles schrieb er im Zusammenhang mit der Freiwilligkeit der Taufe:
[…] Wer durch Schreckmittel und Strafen gewaltsam dazu gebracht wird, das Taufsakrament zu empfangen, um keinen Schaden zu leiden, der empfängt – wie übrigens auch einer, der heuchlerisch zur Taufe tritt – das Merkmal des Christentums eingeprägt, und er muss auch zur Beobachtung des christlichen Glaubens gehalten werden, da er ja unter diesen Bedingungen, wenn auch nicht bedingungslos, einverstanden war […] Wer aber niemals seine Zustimmung gibt, sondern ganz und gar widerspricht, der empfängt weder die Wirkung noch das Merkmal des Sakraments. Denn ausdrücklich widersprechen ist mehr als eine Zustimmung verweigern. […]15
Gregor IX. (Papst 1227–1241)
Gregor IX. entwickelte die Ketzergesetzgebung der Kurie weiter. […] und arbeitete sie Februar 1231 in die eigene Konstitution „Excommunicamus“ ein, sodass von nun an im kanonischen Recht „animadversio debita“16 gleichbedeutend wurde mit Todesstrafe durch den Scheiterhaufen. […] Öffentliche und private Glaubensgespräche unter Laien wurden verboten, […] Die Mauer (das heißt lebenslängliche Kerkerstrafe für reuige Ketzer), Verbot jeglicher Berufung an weitere Instanzen, Untersagung jedes gerichtlichen Beistandes für die Angeklagten und schließlich der gesellschaftliche Boykott gegenüber den Nachkommen der Verurteilten […] gehörten zu den wesentlichen Bestandteilen dieser Gesetzgebung.17
Innozenz IV. (Papst 1243–1254)
Er legte in der Dekretale „Ad extirpanda“ (1252) die Grundlage für die Anwendung der Folter in Inquisitionsprozessen.
Bonifaz VIII. (Papst 1294–1303)
Er ist der Autor der unter 1.1 zitierten Bulle „Unam Sanctam“.
Alexander VI. (Papst 1492–1503)
Wir wollen hier nicht auf den allgemein bekannten unmoralischen Lebensstil dieses Papstes eingehen, „denn man muss sich schämen, von dem, was sie heimlich tun auch nur zu reden“ (Epheser 5,12). Girolamo Savonarola18, der den unmoralischen Lebensstil des Papstes offen kritisierte, wurde von diesem als „Häretiker, Schismatiker und Verächter des Heiligen Stuhls“ exkommuniziert. Der Papst stand auch hinter seiner Verhaftung und Hinrichtung 1498.
8.2 Aus der Neuzeit
Leo X. (Papst 1513–1521)
Der katholische Kirchenhistoriker Erwin Iserloh schrieb über ihn:
[…] Neben seinen Vergnügungen, Jagden, Komödien, Banketten und dem Sammeln alter Handschriften war er voll damit beschäftigt, die bei seiner Verschwendungssucht erforderlichen Gelder zu beschaffen […]19
[…] Nach einem Bericht des venezianischen Gesandten in Rom soll Leo X. nach seiner Wahl seinem Bruder gegenüber gesagt haben: „Lasset uns das Papsttum genießen, da Gott es uns verliehen hat.“ Nichts charakterisiert die frivole Weltlichkeit und die leichtfertige Sorglosigkeit des Papstes aus dem Hause Medici mehr als dieses Wort.20
Während diese Charakterisierung „nur“ zeigt, wie weit dieser Mensch sich von den grundsätzlichen Maßstäben eines christlichen Lebens entfernt hat, zeigt die Tatsache, dass er in seiner gegen Luther gerichteten Bulle „Exsurge Domine“ folgenden Satz Luthers verurteilte, wie menschenfeindlich dieser Papst und die von ihm geführte Kirche war:
33. Dass Häretiker verbrannt werden, ist gegen den Willen des Geistes.21
Für Leo X. entsprach also das Verbrennen von Häretikern dem Willen des Heiligen Geistes!
Paul IV. (Papst 1555–1559)
Seine besondere Aufmerksamkeit widmete Paul IV. der Inquisition. Stand er als Kardinal seit 1542 an ihrer Spitze, dann war sie für ihn als Papst seine Lieblingsbehörde. […] Dem Charakter des Papstes entsprach es, dass die bisher verhältnismäßig maßvoll und milde angewandten Strafen in aller Strenge vollzogen wurden.22
In seiner Bulle „Cum nimis absurdum“ (1555) wurden die Juden Roms zum Leben im Ghetto verpflichtet.
(Hl.) Pius V. (Papst 1566–1572)
Vor seiner Wahl zum Papst war er als Großinquisitor verantwortlich für den Tod zahlreicher „Häretiker“. Als Papst erließ er zahlreiche repressive Maßnahmen gegen Juden.
Wie sein Vorbild Paul IV. nahm er mit Vorliebe persönlich an den Sitzungen der Inquisition teil, die mit furchtbarer Härte ihres Amtes zu walten hatte. In seinem Auftrag schritt diese Behörde überall mit äußerster Strenge ein, wo „die Pest der Irrlehre“ zu vermuten stand. So wurden alle protestantischen Regungen in Italien rücksichtslos und mit härtesten Gewaltmitteln verfolgt, mit Kerkerstrafen und Hinrichtungen.23
Gregor XIII. (Papst 1572–1585)
Er begrüßte ausdrücklich die Massaker der „Bartholomäusnacht“, bei denen in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572 in Frankreich zwischen 5.000 und 15.000 Hugenotten (Protestanten) umgebracht wurden.24
Klemens XI. (Papst 1700–1721)
In der Konstitution „Unigenitus Dei Filius“ (1713) verurteilte er unter anderem folgende Sätze:25
74. Die Kirche bzw. der vollständige Christus hat das fleischgewordene Wort als Haupt, alle Heiligen aber als Glieder.
77. Wer kein Leben führt, das eines Sohnes Gottes und eines Gliedes Christi würdig ist, hört auf, innerlich Gott als Vater und Christus als Haupt zu haben.
79. Zu jeder Zeit, an jedem Ort und für jeden Personenkreis ist es nützlich und notwendig, den Geist, die Frömmigkeit und die Geheimnisse der Heiligen Schrift zu studieren und kennenzulernen.
80. Die Lektüre der Heiligen Schrift ist für alle.
81. Die heilige Dunkelheit des Wortes Gottes ist für Laien kein Grund, sich selbst von seiner Lektüre zu dispensieren.
82. Der Sonntag muss von Christen durch fromme Lesungen, und zwar vor allem der heiligen Schriften, geheiligt werden. Es ist schädlich, einen Christen von dieser Lektüre abhalten zu wollen.
84. Den Händen von Christen das Neue Testament zu entreißen, bzw. es ihnen verschlossen zu halten, indem man ihnen die Möglichkeit nimmt, es zu verstehen, heißt, ihnen den Mund Christi zu verstopfen.
85. Christen die Lektüre der Heiligen Schrift, vor allem des Evangeliums, zu untersagen, heißt, den Söhnen des Lichtes den Gebrauch des Lichtes zu untersagen und zu bewirken, dass sie eine Art Exkommunikation erleiden.
Pius VI. (Papst 1775–1799)
In seinem Breve „Quod aliquantum“ (1791) wandte er sich gegen die französische Erklärung der Menschen‐ und Bürgerrechte und die darin ausgedrückte Freiheit und Gleichheit aller.
Gregor XVI. (Papst 1831–1846)
In der Enzyklika „Mirari Vos“ (15.8.1832) verurteilte Gregor […] auch die Gewissensfreiheit. Er bezeichnete sie als „ganz verderblichen Irrtum“ und als Folge der sich ausbreitenden, für Kirche und Staat gleich gefährlichen Meinungsfreiheit. Die Annahme, dass aus dieser Freiheit ein Nutzen für die Religion entstehen könne, wurde ohne Begründung als „höchste Unverschämtheit“ zurückgewiesen. Ebenso verurteilte der Papst die Trennung von Kirche und Staat sowie die Freiheit der Bücherverbreitung […]26
Im Jahre 1844 schrieb er die Enzyklika „Inter Praecipuas“ gegen die Bibelgesellschaften, die sich bemühten den Menschen in verschiedensten Volkssprachen einen Zugang zur Heiligen Schrift anzubieten. Für den Papst war das ein Anschlag auf die katholische Wahrheit.27
(Seliger) Pius IX. (Papst 1846–1878)
Er war der letzte Papst, der zugleich Fürst des Kirchenstaates war.
Er ließ im Jahre 1858 von der päpstlichen Polizei den sechsjährigen Juden Edgardo Mortara, der von einem katholischen Dienstmädchen heimlich getauft worden war, entführen. Durch die heimliche Taufe wurde nach katholischem Verständnis das jüdische Kind zu einem Christen. Und deswegen durfte nicht zugelassen werden, dass Juden einen Katholiken erziehen. Daher ließ der Papst durch die Polizei den Eltern ihr eigenes Kind wegnehmen.
Im „Syllabus errorum“28 verurteilte er unter anderem folgende Sätze:
24. Die Kirche hat nicht Macht, äußeren Zwang anzuwenden, noch irgend eine zeitliche direkte oder indirekte Gewalt.
77. In unserer Zeit ist es nicht mehr nützlich, dass die katholische Religion als einzige Staatsreligion unter Ausschluss aller anderen Kulte gehalten werde.
78. Es war daher gut getan, in gewissen katholischen Ländern den Einwanderern gesetzlich die freie Ausübung ihres Kultus zu garantieren.
Auf sein Betreiben hin wurde das Erste Vatikanische Konzil einberufen, das die Unfehlbarkeit des Papstes verkündete.
(Hl.) Johannes Paul II. (Papst 1978–2005)
Am 14. Mai 1999 küsste er den Koran, ein Buch, das ganz offensichtlich gegen das Christentum gerichtete Aussagen enthält.29 Gut zehn Monate später, am 21. März 2000 betete er am Jordan öffentlich: „Möge der Heilige Johannes der Täufer […] den Islam beschützen und das ganze Volk von Jordanien!“30
Er rief auch die „Weltgebetstreffen für den Frieden“ ins Leben, in denen er gemeinsam (erstmals 1986) mit den Vertretern anderer Religionen um den Frieden betete. Auch wenn diese Gebete nicht „gemeinsame“ Gebete in dem Sinn waren, dass die Vertreter der verschiedenen Religionen denselben Ritus vollzogen hätten, so wurden bei diesen Treffen doch die Grenzen zwischen den Religionen verwischt. Frieden ohne Wahrheit kann es nicht geben. Respekt vor der Überzeugung anderer heißt nicht, alles bei ihnen gutzuheißen.
Eine tatsächliche Teilnahme an einem heidnischen Kult gab es im August 1985 in Togo, als er an animistischen Ritualen teilnahm.
[…] die erste Geste, die Johannes Paul gleich nach seiner Ankunft in Togoville ausführte, war wirklich eine Huldigung an die Ahnen. Man brachte ihm einen getrockneten Kürbis, gefüllt mit Wasser und Maismehl. Der Papst nahm ihn in seine Hände, machte zuerst eine leichte Verneigung und vergoß dann das Wasser ringsherum. Dieselbe Geste hatte er auch schon am Morgen vor dem Zelebrieren der Messe ausgeführt […]31
Vielfach wird es als Positivum gesehen, dass Johannes Paul II. am 12. März 2000 für die Sünden von „Menschen der Kirche“ um Vergebung gebeten hat. Bei näherer Betrachtung ist aber leider festzustellen, dass diese „Bitten um Vergebung“ nicht so positiv zu sehen sind. Wir zitieren hier als Beispiel das „Bekenntnis der Schuld im Dienst der Wahrheit“:32
Kardinal Joseph Ratzinger33:
Lass jeden von uns zur Einsicht gelangen, dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen. Hilf uns, Jesus Christus nachzuahmen, der mild ist und von Herzen demütig.Papst Johannes Paul II.:
Herr, du bist der Gott aller Menschen. In manchen Zeiten der Geschichte haben die Christen Methoden der Intoleranz zugelassen. Indem sie dem großen Gebot der Liebe nicht folgen, haben sie das Antlitz der Kirche, deiner Braut, entstellt. Erbarme dich deiner sündigen Kinder und nimm unseren Vorsatz an, der Wahrheit in der Milde der Liebe zu dienen und sich dabei bewusst zu bleiben, dass sich die Wahrheit nur mit der Kraft der Wahrheit selbst durchsetzt. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
„Dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen“: Ist damit die Inquisition gemeint, die Jahrhunderte hindurch nicht „mitunter“, sondern ganz systematisch die Unterdrückung Andersdenkender betrieben hat? Es geht hier nicht um Fehltritte einzelner „Menschen der Kirche“, es war auch nicht so, dass „die Christen Methoden der Intoleranz zugelassen haben“, sondern die höchsten Spitzen der römisch‐katholischen Organisation haben die blutige Verfolgung Andersdenkender aufgrund ihrer angeblich von Gott geschenkten Autorität angeordnet. Wer nicht „intolerant“ sein wollte, wurde selber als Ketzer betrachtet und war seines Lebens nicht mehr sicher.
Wäre es dem Papst wirklich ernst gewesen mit der Bitte um Vergebung, dann hätte er auch dafür sorgen müssen, dass als „Heilige“ verehrte Inquisitoren (wie etwa Papst Pius V. und der Judenhasser Johannes Capistranus) als das bezeichnet werden, was sie waren: mörderische Verbrecher, und hätte dafür gesorgt, dass diese nicht mehr als Heilige verehrt werden.34 Das ist aber nicht geschehen. Im Gegenteil: Am 3. September 2000, also ein knappes halbes Jahr nach der „Vergebungsbitte“ hat Johannes Paul II. den Kindesentführer Pius IX. seliggesprochen.
Es wäre auch zu erwarten, dass alle päpstlichen und sonstigen lehramtlichen Dokumente die zur Verfolgung und Unterdrückung Andersdenkender aufgerufen haben, namentlich genannt und offiziell widerrufen werden. Konzilsdokumente in dieser Richtung (wie etwa der Aufruf zur Ketzerverfolgung am 4. Laterankonzil) müssten durch ein Konzil als nichtig erklärt werden. Nichts davon ist geschehen.35
Franziskus (Papst seit 2013)
Am 9. Juni 2014 betete Franziskus gemeinsam mit einem jüdischen und einem muslimischen Politiker um Frieden. Er setzte damit die Linie seines Vorvorgängers fort.
Auch am 6. Juni 2015 stellte er den Gott der Muslime auf eine Stufe mit dem christlichen Gott, als er anlässlich eines Besuchs in Sarajevo folgendes Gebet sprach:
[…] Wir, die Nachkommen Abrahams nach dem Glauben an dich, den einen Gott, Juden, Christen und Muslime, stehen in Demut vor dir […]36
Das Bemühen um ein friedliches Zusammenleben von Mitgliedern verschiedener Religionen ist auf jeden Fall begrüßenswert. Aber der Gott und Vater Jesu Christi kann nicht gleichgesetzt werden mit dem Gott, von dem der Koran sagt, dass er weder gezeugt hat, noch gezeugt worden ist. Friedliches, achtungsvolles Zusammenleben ist etwas anderes als Synkretismus!
–
Ein Wort aus dem Römerbrief, mit dem Paulus die heuchlerischen religiösen Führer seiner Zeit kritisierte, charakterisiert die Einstellung dieser (und auch anderer in dieser Liste nicht vorkommender) Päpste, und weist auch auf den geistlichen Schaden hin, den das Christentum durch diese unwürdigen Menschen erlitten hat.
Du nennst dich zwar Jude und verlässt dich auf das Gesetz, du rühmst dich deines Gottes, du kennst seinen Willen und du willst, aus dem Gesetz belehrt, beurteilen, worauf es ankommt; du traust dir zu, Führer zu sein für Blinde, Licht für die in der Finsternis, Erzieher der Unverständigen, Lehrer der Unmündigen, einer, für den im Gesetz Erkenntnis und Wahrheit feste Gestalt besitzen. Du belehrst andere Menschen, dich selbst aber belehrst du nicht. Du predigst: Du sollst nicht stehlen!, und stiehlst. Du sagst: Du sollst die Ehe nicht brechen!, und brichst die Ehe. Du verabscheust die Götzenbilder, begehst aber Tempelraub. Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch Übertreten des Gesetzes. Denn in der Schrift steht: Euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert. (Römer 2,17–24)
9 Folgen wir dem Beispiel Petri!
Nach all diesen Negativbeispielen von Inhabern des „Thrones Petri“ wollen wir wieder zu Petrus zurückkehren.
- Petrus nannte sich nicht „Heiliger Vater“, sondern er wies auf Gott als den Vater hin:
Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. (1. Petrus 1,17)
- Petrus verstand sich nicht als „Stellvertreter“ Jesu Christi, auch nicht als „Fels“, sondern er wies die Gläubigen auf Jesus, den lebendigen Stein, hin, zu dem sie direkt kommen können:
Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist. (1. Petrus 2,4)
- Petrus nannte nicht sich selber, sondern Jesus den „Obersten Hirten“. Von sich sprach er nur als von einem „Mitältesten“:
Die Ältesten unter euch ermahne ich, als Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, […] (1. Petrus 5,1 Jerusalemer Bibel 1968)
Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen. (1. Petrus 5,7) - Petrus wies die Huldigung durch einen Menschen zurück:
Als nun Petrus ankam, ging ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. (Apostelgeschichte 10,25–26)
- Petrus führte ein Leben in Heiligkeit und forderte auch alle anderen Gläubigen dazu auf. Ein Leben in Unzucht und Ausschweifungen, wie es manche Päpste führten, war für ihn in der Gemeinde nicht akzeptabel:
Da Christus im Fleisch gelitten hat, wappnet auch ihr euch mit diesem Gedanken: Wer im Fleisch gelitten hat, für den hat die Sünde ein Ende. Darum richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes! Denn lange genug habt ihr in der vergangenen Zeit das heidnische Treiben mitgemacht und habt ein ausschweifendes Leben voller Begierden geführt, habt getrunken, geprasst, gezecht und unerlaubten Götzenkult getrieben. Jetzt erregt es ihren Unwillen und sie lästern, weil ihr euch nicht mehr in diesen Strudel der Leidenschaften hineinreißen lasst. Aber sie werden vor dem Rechenschaft ablegen müssen, der schon bereitsteht, um die Lebenden und die Toten zu richten. (1. Petrus 4,1–5)
- Petrus lebte einfach und bescheiden und sammelte keine irdischen Reichtümer an. Er sagte zu einem gelähmten Bettler, den er im Namen Jesu Christi heilte:
Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher! (Apostelgeschichte 3,6)
- Petrus akzeptierte die politischen Machthaber seiner Zeit und hatte nie den Anspruch, dass er über diese bestimmen sollte. Er forderte zum Gehorsam und zur Unterordnung ihnen gegenüber auf, natürlich nicht in absoluter Weise, da der Wille Gottes immer Priorität hat:
Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die auszuzeichnen, die Gutes tun. Denn es ist der Wille Gottes, dass ihr durch eure guten Taten die Unwissenheit unverständiger Menschen zum Schweigen bringt. Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes. Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser! (1. Petrus 2,13–17)
- Petrus war fehlbar und akzeptierte die Korrektur durch andere Christen:
Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, bin ich ihm offen entgegengetreten, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte. Bevor nämlich Leute aus dem Kreis um Jakobus eintrafen, pflegte er zusammen mit den Heiden zu essen. Nach ihrer Ankunft aber zog er sich von den Heiden zurück und trennte sich von ihnen, weil er die Beschnittenen fürchtete. Ebenso unaufrichtig wie er verhielten sich die anderen Juden, sodass auch Barnabas durch ihre Heuchelei verführt wurde. Als ich aber sah, dass sie von der Wahrheit des Evangeliums abwichen, sagte ich zu Kephas in Gegenwart aller: Wenn du als Jude nach Art der Heiden und nicht nach Art der Juden lebst, wie kannst du dann die Heiden zwingen, wie Juden zu leben? (Galater 2,11–14)
- Petrus war sich der Einzigartigkeit des Weges Jesu bewusst und ging keine Kompromisse mit anderen Religionen ein:
Er (Jesus) ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen. (Apostelgeschichte 4,11–12)
Wir sollen nicht denen folgen, die sich selber als Nachfolger Petri ausgeben, ohne es zu sein, sondern wir sollen Jesus so folgen, wie es Petrus tat, und wie er es auch die Jünger lehrte:
Deshalb umgürtet euch und macht euch bereit! Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird. Seid gehorsame Kinder und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit. Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. Denn es heißt in der Schrift: Seid heilig, denn ich bin heilig. Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. (1. Petrus 1,13–17)
—
Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ allein.
Wenn sie auf ihn nur schauet, wird sie in Frieden sein.
Herr, dich preisen wir, auf dich bauen wir.
Lass fest auf diesem Grund
Uns steh‘n zu aller Stund!37
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- Norbert Brox, Das Papsttum in den ersten drei Jahrhunderten, S. 33 ↩
- Matthäus 13,24–30.47–50; siehe dazu auch https://www.christen.info/sichtbare-kirche/#4‑die-gleichnisse-vom-unkraut-im-weizen-und-vom-fischernetz. ↩
- Variante des Namens Calixt. ↩
- Zitiert nach http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1770‑7.htm. ↩
- Bernhard Schimmelpfennig, Das Papsttum, 4. Auflage, Darmstadt 1996, S. 23. ↩
- Zitiert nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_der_Gro%C3%9Fe#cite_ref‑3. ↩
- Nach seinem Tode. ↩
- Lexikon für Theologie und Kirche, fünfter Band, 1933, Spalte 470 ↩
- Harald Zimmermann, Die Päpste des „dunklen Jahrhunderts“: Das Papsttum I, herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 1984, S. 133 ↩
- August Franzen, Kleine Kirchengeschichte, Freiburg 1988, S. 166. ↩
- http://kathpedia.com/index.php?title=Johannes_XII., abgerufen am 25.06.2015. ↩
- Zitiert nach http://www.kathpedia.com/index.php?title=Dictatus_papae, abgerufen am 25.06.2015. ↩
- D. h. Verlust des Rechtsschutzes und der Rechtsfähigkeit. ↩
- Friedrich Kempf SJ, Innozenz III.: Das Papsttum I, herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 1984, S. 202 ↩
- Neuner‐Roos, Nr. 526. ↩
- D. h. die „geschuldete Strafe“, mit der der „weltliche Arm“ die Häretiker bestrafen sollte. ↩
- Hans Wolter SJ, Der Kampf der Kurie um die Führung im Abendland: Handbuch der Kirchengeschichte, Herausgegeben von Hubert Jedin, III/2, Freiburg 1968, S. 271. ↩
- Johannes Paul II. setzte im Jahre 1998 ein Seligsprechungsverfahren für Savonarola in Gang. ↩
- Erwin Iserloh, Die Päpste im Zeitalter der Reformation und des Konzils von Trient: Das Papsttum II, Herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 985, S. 56. ↩
- Iserloh, S. 60. ↩
- Denzinger‐Hünermann, Nr. 1483. ↩
- Iserloh, S. 72–73. ↩
- Georg Schwaiger, Die Päpste der Katholischen Reform und Gegenreformation: Das Papsttum II, Herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 985, S. 83–84 ↩
- Georg Schwaiger, Die Päpste der Katholischen Reform und Gegenreformation: Das Papsttum II, Herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 985, S. 93 ↩
- Denzinger‐Hünermann, Nr. 2474, 2477, 2479, 2480, 2481, 2482, 2484, 2485, S. 678–679. ↩
- Rudolf Lill, Das Zeitalter der Restauration von Leo XII. bis Gregor XVI.: Das Papsttum II, herausgegeben von Martin Greschat, Stuttgart 1985, S. 176 ↩
- Der englische Text dieser Enzyklika kann hier gelesen werden: Gregory XVI. Inter Praecipuas. ↩
- Wir zitieren nach: http://kathpedia.com/index.php?title=Syllabus_errorum_%28Wortlaut%29, abgerufen am 25.06.2015. ↩
- Z. B. Sure 9,30: Die Juden sagen: „Uzayr ist Gottes Sohn.“ Und die Christen sagen: „Christus ist Gottes Sohn.“ Das ist ihre Rede aus ihrem eigenen Munde. Damit reden sie wie die, die vorher ungläubig waren. Gott bekämpfe sie! Wie leicht lassen sie sich doch abwenden! ↩
- La documentation catholique Nr. 2224/2000, S. 362, zitiert nach: Manfred Pothoff, Das Ende des katholischen Glaubens, Berlin, 2014, S. 83. Pothoffs Buch erwähnt auf den Seiten 82–83 weitere Beispiele seines Synkretismus, wie die Teilnahme an animistischen (9. August 1985 in Togo) und hinduistischen Riten (2. und 5. Februar 1986). ↩
- Osservatore Romano vom 11. August 1985, zitiert nach: Rundbrief an unsere Priesterfreunde im deutschen Sprachraum, Nr. 21, November / Dezember 2008, S. 19–20. ↩
- http://www.kathpedia.com/index.php?title=Vergebungsbitten_des_Papstes_%28Wortlaut%29#II._Bekenntnis_der_Schuld_im_Dienst_der_Wahrheit, abgerufen am 25.06.2015. ↩
- Der spätere Papst Benedikt XVI. ↩
- Das wäre als Maßnahme innerhalb des katholischen Dogmengebäudes zu sehen. Biblisch betrachtet ist der Heiligenkult nicht zu rechtfertigen. ↩
- Papst Franziskus hat am 22. Juni 2015 etwas klarere Worte gefunden, als er das Vorgehen der katholischen Kirche gegen die Waldenser unchristlich und unmenschlich nannte und die Waldenser um Vergebung dafür bat. Von einer öffentlichen Verurteilung der lehramtlichen Dokumente, die zur Verfolgung der Waldenser geführt haben, war aber auch hier keine Rede. Die Rede von Papst Franziskus ist (auf Englisch) hier zu finden: http://w2.vatican.va/content/francesco/en/speeches/2015/june/documents/papa-francesco_20150622_torino-chiesa-valdese.html, abgerufen am 09.07.2015. ↩
- http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/june/documents/papa-francesco_20150606_sarajevo-incontro-ecumenico.html, abgerufen am 09.07.2015. ↩
- 3. Strophe des katholischen Kirchenlieds „Ein Haus voll Glorie schauet“ (Gotteslob alt: 639; neu: 478). ↩