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In der in Sünde gefallenen Menschheit findet Gott immer wieder jemanden, an dem er Gefallen hat, Menschen durch die er die Hoffnung auf Heil weiterträgt: Noah, später Abraham, dann Josef, den Gott dazu auserwählt hat, seine Familie zur Zeit einer Hungersnot am Leben zu erhalten. Als Erwählter Gottes hat er viel Zurückweisung, Demütigung und Leid erfahren. In all diesen Dingen blieb er Gott treu, der ihn später erhöht hat.
Auch Mose, der das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, um sie zum verheißenen Land zu führen, wurde mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Stephanus, der erste christliche Märtyrer erwähnt Josef und Mose in seiner Verteidigungsrede, als er seine Ankläger damit konfrontiert, dass sie auch Jesus – ähnlich wie Josef und Mose – abgewiesen, ja sogar getötet haben. Stephanus hat sein Zeugnis mit seinem Blut besiegelt:
Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid. (Apostelgeschichte 7,52)
Gott offenbart auf diesem Weg der Leiden seine Liebe zu uns Menschen, das Heil, das er für uns bereitet hat, immer tiefer. So gelangen wir über die David geschenkten Verheißungen bis zu den Prophetenworten, die über den leidenden Gottesknecht sprechen. All diese Verheißungen sind in Jesus erfüllt.
Inhaltsverzeichnis
1 Vom Paradies bis Ägypten
Gott erbarmt sich auch über den gefallenen Menschen. Selbst die Sünde kann seine sorgende Liebe nicht auslöschen. Das drückt folgende Stelle, die über die Situation nach dem Sündenfall spricht, aus:
Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie. (1. Mose 3,21)
Doch die Menschen schätzen diese Liebe nicht, sondern haben mit ihren Sünden die durch die erste Sünde losgetretene Lawine noch verschlimmert.
1.1 Noah – Trost nach der Flut
Trotz der rasch wachsenden Sünde „findet“ Gott einen Menschen: Noah, der in seinen Augen Gnade fand:
Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. Dies ist die Generationenfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott. (1. Mose 6,5–9)
Wenn wir die Erzählung über die Sintflut mit den Augen des Glaubens lesen, sehen wir darin Gottes Botschaft, dass der Weg der Sünde zur Zerstörung führt. Aber Gott ist die Liebe. Er nimmt auch das kleinste Gute auf. Er „findet“ einen Menschen, der gottesfürchtig ist. So setzt sich die Erlösung auf dem schmalen Weg der Hoffnung durch eine Handvoll Menschen in der Geschichte fort. Gott schließt im Symbol des Regenbogens einen Bund mit den Menschen.
Gottes erste Antwort auf die Bosheit der Menschen war die Sintflut. Als eine Folge der Sünde steht sie für alle Zeiten als warnendes Zeichen da. Dann hat Gott aber auch den Regenbogen als Zeichen des Bundes und der Hoffnung gesetzt.
Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und mit euren Nachkommen nach euch […] Wenn der Bogen in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um an den ewigen Bund zu denken zwischen Gott und jedem lebenden Wesen unter allem Fleisch, das auf Erden ist. Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch, das auf Erden ist. (1. Mose 9,9.16–17)
1.2 Abraham – In dem die Völker gesegnet sind
Die Hoffnung bestand weiter. Wieder „fand“ Gott einen Menschen, an dem er Wohlgefallen hatte, den er rief, um ihm eine neue Verheißung der kommenden Befreiung zu schenken. Gott rief Abram:
Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer großen Nation machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte […] (1. Mose 12,1–4)
Ja, da gab es einen Menschen, der bereit war, seine Verwandtschaft, die „Sicherheit“ hinter sich zu lassen1 und sich einer „ungewissen“ Zukunft entgegen auf den Weg zu machen. Einfach deswegen, weil er Gott geglaubt und vertraut hat. So hat der unfruchtbare Abram2 die Verheißung empfangen, dass er zum Vater vieler Kinder werden würde, dass er zum Abraham3 würde (1. Mose 17,5).
Gott sprach zu ihm: „Lebe vor meinem Angesicht, und sei untadelig!“ (1. Mose 17,1). Darin drückt sich Abrahams Glaube aus. Dieser Glaube und diese Liebe wird auch daran sichtbar, dass er bereit war, das Kostbarste, das er hatte, den ihm verheißenen Sohn, seinen einzigen, den er lieb hatte, Isaak, zu opfern4.
Und er (d. h. Gott) sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Jungen, und tu ihm nichts! Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest, da du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast. (1. Mose 22,12)
Das ist die Gesinnung, die Gott gefällt. Das ist ein Opfer zu seinem Wohlgeruch! Deswegen hat Gott ihm auch die Verheißung erneuert:
Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast. (1. Mose 22,18)
Paulus erklärt, wer dieser Same ist:
Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: „und seinen Nachkommen“, wie bei vielen, sondern wie bei einem: „und deinem Nachkommen“, und der ist Christus. (Galater 3,16)
Die Abraham gegebene Verheißung schenkt uns schon einen Blick auf den, der bereit sein wird, sein Leben „als Schuldopfer einzusetzen“, damit er „Nachkommen sehe“ (Jesaja 53,10), so wie das Weizenkorn, das stirbt, vielen neues Leben schenkt (Johannes 12,24–25). Ähnlich wie beim Opfer Abrahams sieht Gott auch bei Jesus in dieser Hingabebereitschaft, dem Verschenken seiner selbst, ein Opfer. Gott segnet das und schenkt ihm viele Söhne, die er zur Herrlichkeit führt5.
So wird Abraham zum Vater des Glaubens für alle, die sich nicht nur auf ihn berufen6, sondern auch seinen aus Glauben gewirkten Werken folgen.
Abraham7 konnte in Isaak, dem Sohn der Verheißung, den Beginn der Erfüllung der Verheißung sehen.
Danach begegnen wir einer Situation, in der der souveräne Gott es für gut hält, dass der Heilsweg sich nicht dem Erstgeburtsrecht entsprechend über Esau, dem älteren Sohn Isaaks, fortsetzt, sondern sein jüngerer Bruder Jakob der Erbe des Erstgeburtssegens sein sollte8.
1.3 Josef – Der verachtete Befreier
Auf dem Weg der Patriarchen gelangen wir nach Ägypten, wo uns die Geschichte Josefs, eines der Söhne Jakobs, vieles über Gottes Liebe lehrt. Der von Gott erwählte Josef (1. Mose 37,1–11; 5. Mose 33,16) wurde von seinen Brüdern gehasst. Als er sich im Auftrag seines Vaters aufmacht, sie zu besuchen, planen sie, ihn zu töten9.
Es hat Gott gefallen, ihn zu ihrem Befreier zu machen, an den sie sich zur Zeit der Hungersnot in Ägypten um Lebensmittel wenden würden. Josef, den sie zu töten beabsichtigen, wartet dort auf sie als ihr Retter. So ist Gott. Er wendet das Böse zum Guten.
Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden, damit10 er tue, wie es an diesem Tag ist, ein großes Volk am Leben zu erhalten. (1. Mose 50,20)
Hier erscheint bereits eine tiefe Wahrheit, die in der Fülle der Zeiten ihre wahre Bedeutung erlangt:
Josef, der Erwählte, macht sich auf, seine Brüder zu besuchen. Sie sehen in ihm nicht den Erwählten, sie erkennen in ihm nicht den, der von Gott gesandt wurde. Sie verwerfen ihn und wollen ihn töten. Trotzdem rettet sie Gott durch ihn aus der Hungersnot. Es ist auch so, wenn das Licht zu den Seinen kommt, zu seinen Brüdern dem Fleische nach, aber die Seinen ihn nicht annehmen. Trotzdem wird er denen, die ihn annehmen, der Urheber des Heils (Johannes 1,9–13, Hebräer 5,9). So, wie der Stein, den die Bauleute verwarfen, zum Eckstein geworden ist, zum Fels des Heils, denen die glauben, zum Stein des Anstoßes für die Ungläubigen11.
Da konnte Josef sich nicht mehr bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und auch das Haus des Pharao hörte es. Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig auf euch selbst, dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. […] Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Rest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; […] (1. Mose 45,1–8)
Wir finden hier eine interessante Parallele, über die es gut ist nachzudenken. Interessant deshalb, weil hier die Grundwahrheit ausgedrückt wird, dass Gott das Böse in Gutes wendet (1. Mose 50,20). Es ist offensichtlich, dass Gott das Böse niemals will!
[…] Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand […] Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten. (Jakobus 1,13.16–17)
Selbst der Schatten des Bösen ist weit weg von Gott. Dann ist auch klar, dass Gott nicht wollte, dass sein Erwählter, Josef, von seinen Brüdern getötet oder verkauft wurde. Denn das war Bosheit. Trotzdem drückt Josef selber in der oben erwähnten Stelle aus, dass es Gott war, der ihn nach Ägypten gesandt hat.
Als ob wir hier leise die Worte von Petrus hören würden, der zu seiner Zeit ausrufen wird:
Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. (Apostelgeschichte 2,36)
Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, dass euch ein Mörder geschenkt würde; den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind. (Apostelgeschichte 3,14–15)
Josef sagte, dass es Gott so wollte, und so ist es auch. Aber, was das bedeutet, verstehen wir durch die schon angeführte Stelle 1. Mose 50,20: Gott aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden.
Wie bereits erwähnt: Gott will das Böse nicht, er kann es aber zum Guten wenden. Gott wollte Jakob aus der Hungersnot retten. Aber wie das geschah, hing auch von den Söhnen Jakobs ab. Gott zieht auch die Entscheidungen seiner Geschöpfe in Betracht, die auf diese Weise auf seinen Heilsplan Einfluss nehmen.
So durchdringt Gottes Gegenwart auf unsichtbare Weise und doch wirksam die Geschichte. Er ist zugleich der souveräne Allmächtige und der demütige Knecht. Er lässt sich „beeinflussen“, er „passt sich an“, das heißt, er respektiert den Willen seiner Geschöpfe. Dennoch ist er fähig, seinen Willen zu erfüllen. Das ist ein Wunder, das uns zu Ehrfurcht und Staunen führt, ein Wunder, das öfter unser Verstehen übersteigt.12
Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. (Römer 11,33–36)
In Ägypten beginnt ein neuer Abschnitt der Heilsgeschichte mit Mose, bzw. dem von Gott erwählten Volk.
2 Israel, das Volk des Bundes
2.1 Mose – Die Befreiung aus Ägypten
Horch auf, du Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes! […] Gebt Ehre unserm Gott! Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er! Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation – nicht seine Kinder sind sie, sondern ihr eigener Schandfleck. Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet. […] Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maß seines Erbteils. Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen, so leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß die Früchte des Feldes. […] (5. Mose 32,1–14)
Ein Lied über die Liebe Gottes zu seinem Volk. Er sorgte für es, bewahrte es, wie sein Augenlicht, wie ein Adler, der schützend über seine Jungen schwebt. Aber zugleich klingen auch schmerzhafte Töne an:
Da wurde Jeschurun13 fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung. Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, durch Gräuel kränkten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die erst vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten. Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und vergaßest den Gott, der dich geboren. (5. Mose 32,15–18)
Wieder müssen wir in der Geschichte Israels das sehen, was auch für die Geschichte der Menschheit charakteristisch ist.
In der Apostelgeschichte (7,17–53) können wir lesen, wie Stephanus mehr als tausend Jahre später, das, was im Lied des Mose vorweggenommen wurde, mit den Augen des Glaubens beurteilt. Wir wollen hier herausgreifen, was er in den Versen 25 und 35 über Mose sagte:
Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht. (Apostelgeschichte 7,25)
Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: „Wer hat dich als Obersten und Richter eingesetzt?“, den hat Gott als Obersten und Retter gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien. (Apostelgeschichte 7,35)
In Vers 35 finden wir das bestätigt, was wir bereits in der Josefsgeschichte gesehen haben: Ihn, den seine Brüder verworfen haben, hat Gott als „Obersten und Retter gesandt“. Stephanus zieht hier in seiner Rede eine offensichtliche Parallele zwischen Mose und Jesus: Mose ist also nicht deswegen gekommen, um verworfen zu werden, sondern, damit sie auf ihn hören. Was er ihnen verkündet, ist Gottes Wort zu ihrem Guten.
Mose war das Vorbild des kommenden Messias, auf den er hinwies:
Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören! (5. Mose 18,15; Apostelgeschichte 3,22–26)
Leider haben sie nicht auf ihn gehört.
Kehren wir nun mit Stephanus wieder nach Ägypten zurück:
Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre. (Apostelgeschichte 7,36)
Gott hat seine Macht offenbar gemacht.14 So holte Gott sein Volk aus der Knechtschaft, ohne dass er jemandem ein Lösegeld für es bezahlt hätte, oder ohne dass er es sich selbst schuldig gewesen wäre. Gott hat das umsonst, aus seiner Gnade heraus getan, weil er die Liebe ist. Das ist die einzige Grundlage der Erlösung. 15
Gott führte sein Volk in die Wüste und schloss einen Bund mit ihnen.
Er hat Israel deswegen auserwählt und berufen, er hat für sie gesorgt und sie bewahrt, weil das zum Guten aller Menschen war. In und mit Israel hat er den Weg des Heils bereitet. Er tat das mit viel Kampf und durch Schmerz hindurch für alle Menschen! Gott wollte, dass sie ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk seien. Durch sie sollten alle Völker Gott kennenlernen.16
Mose aber stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berg aus zu: So sollst du zum Haus Jakob sagen und den Söhnen Israel mitteilen: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst. (2. Mose 19,3–6)
Doch so ist es nicht gekommen. Gott hat eine edle Rebe gepflanzt. Diese jedoch brachte nur schlechte Beeren.
Singen will ich von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg: Einen Weinberg hatte mein Freund auf einem fetten Hügel. Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben. Er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelterkufe darin aus. Dann erwartete er, dass er Trauben bringe. Doch er brachte schlechte Beeren. (Jesaja 5,1–2)
Sie haben aller Pflege zum Trotz so wie Adam gehandelt, weil sie ihrem eigenen Willen und nicht Gottes Willen gefolgt sind.
2.2 David – Der König und Hirte Israels
Aber Gott ist barmherzig und geduldig. Er trug sein Volk in der Wüste und während der Zeit der Richter. Dann verlangte das Volk einen König (1. Samuel 8,4–7). Sie wollten nicht, dass Jahwe ihr König sei. Trotz ihrer Ablehnung blieb Gott treu.
Hier können wir wieder Gottes unendliche Demut sehen. Er hat sich „angepasst“.
Und das ganze Volk sagte zu Samuel: Bitte den HERRN, deinen Gott, für deine Knechte, dass wir nicht sterben! Denn zu all unsern Sünden haben wir das Böse begangen, einen König für uns zu erbitten. Samuel aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse begangen, doch hört nicht auf, dem HERRN nachzufolgen, und dient dem HERRN mit eurem ganzen Herzen! […] Denn der HERR wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht verlassen. Denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. (1. Samuel 12,19–20.22)
Und Gott „findet“ David, der Gnade vor Gott fand (Apostelgeschichte 7,46), der mit seinem Glauben in die Fußstapfen Abrahams trat, als er seine Kraft und seine Siege nicht sich selbst, sondern Gott zuschrieb (1. Samuel 17,37.45).
Der Psalmist nannte ihn den Hirten seines Volkes:
Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. Von den Muttertieren weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil. Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. (Psalm 78,70–72)17
Er ist das Vorbild jenes Guten Hirten, der kommen sollte, als die Zeit erfüllt war. In ihm würde das prophetische Wort seinen vollen Sinn erhalten. Gott selber kommt zu seiner Herde!
Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen. […] Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern, spricht der Herr, HERR. Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückbringen, und das Gebrochene will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich austilgen; mit meinem Recht werde ich sie weiden. (Hesekiel 34,11.15–16)
Der wird kommen, der als Nachkomme Davids aus einer Jungfrau geboren werden wird, dessen Name Immanuel ist, d. h. Gott ist mit uns (Jesaja 7,14).
Das Licht kommt zu denen, die im Dunkel und Todesschatten wohnen.
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen. […] Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, des Friedens. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun. (Jesaja 9,1.5–6)
Der, auf dem der Geist des Herrn ruht, wird kommen.
Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN; und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, und nicht zurechtweisen nach dem, was seine Ohren hören, sondern er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit und die Elenden des Landes zurechtweisen in Geradheit. Und er wird den Gewalttätigen schlagen mit dem Stab seines Mundes und mit dem Hauch seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Schurz seiner Hüften sein und die Treue der Schurz seiner Lenden. (Jesaja 11,1–5)
Auf dem Thron Davids wird der kommen, der den Tempel des Herrn bauen wird, und dessen Herrschaft ohne Ende sein wird.
Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. (2. Samuel 7,12–13)
Auch wenn hier zunächst einmal von Salomo, dem unmittelbaren Nachkommen Davids die Rede ist, der den Tempel in Jerusalem bauen sollte, weist diese Weissagung Nathans in weiterer Folge auf den „Sohn Davids“ hin. Aus der Sicht des Neuen Testaments sehen wir, dass der Messias für Gott ein anderes, ewiges Haus gebaut hat, das ebenso wie sein Königtum ewigen Bestand haben wird.
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1. Korinther 3,16)
Sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. (Hebräer 3,6)
Gott geht es nicht um Tempel, Kathedralen, Basiliken, Gebetshäuser, Königreichssäle, …, die aus Stein, nicht aber aus Liebe gebaut werden. Das Haus Gottes ist der Tempel, den die Schrift auch den Leib Christi18, die Gemeinschaft der Christen, die auf ihren Bräutigam wartende Braut19 nennt. Denn das ist das Ziel der Erlösung: Gemeinschaft mit Gott und untereinander in Heiligkeit und Liebe. Diese Gemeinschaft beginnt schon hier auf Erden.
Doch kehren wir zu David, bzw. zu Stephanus zurück. Stephanus geht in seiner Rede besonders auf den Tempel ein. Damit hat er einen heiklen Punkt berührt und die Ereignisse beschleunigen sich. Aber wir befinden uns noch ein Jahrtausend vor der Erfüllung der David gegebenen Verheißung, das heißt, dass der Messias sein Nachkomme sein werde (weswegen Jesus auch öfter Sohn Davids genannt wird).
Was während dieser tausend Jahre geschehen ist, können wir im Lied des Mose bzw. in der Rede des Stephanus sehen.
Der Prophet Hosea hat das schön zusammengefasst:
Als Israel jung war, gewann ich es lieb, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Sooft ich sie rief, gingen sie von meinem Angesicht weg. Den Baalim opferten sie, und den Gottesbildern brachten sie Rauchopfer dar. Und ich, ich lehrte Ephraim laufen – ich nahm sie immer wieder auf meine Arme -, aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte. Mit menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe, und ich war ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken anheben, und sanft zu ihm gab ich ihm zu essen. Es wird nicht ins Land Ägypten zurückkehren. Aber Assur, der wird sein König sein, denn sie weigern sich umzukehren. Und das Schwert wird kreisen in seinen Städten und seinen Schwätzern ein Ende machen, und es wird fressen wegen ihrer Ratschläge. Aber mein Volk bleibt verstrickt in die Abkehr von mir. Und ruft man es nach oben, bringt man es doch insgesamt nicht dazu, sich zu erheben. Wie sollte ich dich preisgeben, Ephraim, wie sollte ich dich ausliefern, Israel? Wie könnte ich dich preisgeben wie Adma, dich Zebojim gleichmachen? Mein Herz kehrt sich in mir um, ganz und gar erregt ist all mein Mitleid. Nicht ausführen will ich die Glut meines Zornes, will nicht noch einmal Ephraim vernichten. Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch, in deiner Mitte der Heilige; ich will nicht in Zornglut kommen. (Hosea 11,1–9)
2.3 Die Zeit der Propheten – Licht in der Finsternis
Während der Jahrhunderte der Königszeit, als die meisten Könige nach David nicht mit Gott wandelten, hat das Volk seine Untreue, seine vielerlei Sünden, seinen Götzendienst unter der Führung seiner politischen und religiösen Vorsteher fortgesetzt. Gleichzeitig mit diesem Götzendienst werden die Gottesdienste fortgesetzt, fließt das Blut der Opfer in Strömen, und Feste werden gefeiert. Gott ermahnte die Menschen durch die Worte der Propheten, er rief sein Volk ohne Unterlass zur Umkehr.
Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. … Hört das Wort des HERRN, ihr Anführer von Sodom! Horcht auf die Weisung unseres Gottes, Volk von Gomorra! Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer dienen?, spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber satt, und am Blut von Stieren, Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen – wer hat das von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten? Bringt nicht länger nichtige Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde und Festversammlung ertrage ich nicht. Eure Neumonde und eure Feste hasst meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht – eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe! (Jesaja 1,3.10–17)
Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und vom Propheten bis zum Priester üben alle Falschheit, und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede. Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der HERR. So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sagen: Wir wollen ihn nicht gehen. (Jeremia 6,13–16)
Das Volk hat aber nicht auf die Propheten gehört, und deswegen haben sie das Gericht angekündigt. Die Ermahnung hilft aber nur für kurze Zeit. Die Propheten mussten ihnen erklären, dass es wegen ihrer Sünden ist, wenn sie geschlagen und unterjocht werden, wenn sie in die Verbannung ziehen müssen. Nicht weil Gott schwach wäre, auch nicht wegen der Sünden ihrer Vorfahren, sondern weil sie selber den Spuren ihrer Väter nachgefolgt sind!20
Gott führt durch die Propheten für sein Volk einen Kampf um Leben und Tod: Bleiben sie sein Volk oder werden sie alle Götzendiener? Während so einer dunklen Zeit wurde selbst der unerschütterliche Prophet Elia erschüttert:
Da fürchtete er sich; und er machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Beerscheba, das zu Juda gehört; und er ließ seinen Diener dort zurück. Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagereise weit und kam und ließ sich unter einem einzelnen Ginsterstrauch nieder. Da wünschte er sich, sterben zu können, und sagte: Es ist genug. Nun, HERR, nimm mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Väter. […] Dort ging er in die Höhle und übernachtete da. Und siehe, das Wort des HERRN geschah zu ihm, und er sprach zu ihm: Was tust du hier, Elia? Und er sagte: Ich habe sehr geeifert für den HERRN, den Gott der Heerscharen. Deinen Bund haben die Söhne Israel verlassen, haben deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht! Und ich allein bin übrig geblieben, ich allein, und nun trachten sie danach, auch mir das Leben zu nehmen. (1. Könige 19,3–4.9–10)
Und was macht Gott?
Da sprach er: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber. Da kam ein Wind, groß und stark, der die Berge zerriss und die Felsen zerschmetterte vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der HERR aber war nicht in dem Erdbeben. Und nach dem Erdbeben ein Feuer, der HERR aber war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Wehens. Und es geschah, als Elia das hörte, verhüllte er sein Gesicht mit seinem Mantel, ging hinaus und stellte sich in den Eingang der Höhle. Und siehe, eine Stimme geschah zu ihm: Was tust du hier, Elia? […] Aber ich habe 7000 in Israel übrig gelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat. (1. Könige 19,11–13.18)
Er spricht und tröstet mit leiser, sanfter Stimme: Elia, du bist nicht allein. Es gibt einen kleinen Rest von Menschen, die treu geblieben sind. Durch sie geht der Weg des Heils weiter.
Gott spricht sanft zu denen, die zu ihm rufen, die mit gequälter Seele die vielen Sünden und Ungerechtigkeit sehen. Aber für die, die Gott nur mit ihrem Mund verehren, deren Herz aber weit weg von Gott ist (Jesaja 29,13; Matthäus 15,7–9), gibt es einen Wind, der Berge zerreißt und Felsen zerschmettert, Erdbeben und Feuer als Zeichen für das kommende Gericht.
Dieser dunkle Zeitabschnitt war auch für den Propheten eine große Herausforderung, so wie es im Lauf der Geschichte immer wieder dunkle, herausfordernde Zeitabschnitte gab, wie auch heute im „christlichen Abendland“, wo die Sünde ihren Lauf nimmt, und auch das Feiern, die Gottesdienste …
In diese Dunkelheit hinein erging das Prophetenwort wie ein Blitzschlag: Es wird nicht immer dunkel bleiben!
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen. (Jesaja 9,1)
Denn der verheißene Retter kommt! – Wer er sein wird, wann er kommen wird, wie er sein wird, das war ein Geheimnis, dem die Propheten mit großer Sehnsucht nachgingen.
Im Hinblick auf diese Rettung suchten und forschten Propheten, die über die an euch erwiesene Gnade weissagten. Sie forschten, auf welche oder auf was für eine Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach vorher bezeugte. (1. Petrus 1,10–11)
Aber sie haben das, was ihnen gegeben wurde, bekanntgemacht. Das Wort der Propheten ist das Werkzeug des Heilsweges. Aber die Zeit war noch nicht gekommen.
Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel (Gott mit uns) nennen. (Jesaja 7,14)
Wer hätte zu denken gewagt, dass in ihm, in dem diese Verheißung ihre volle Erfüllung findet, der wahre Gott zu uns kommen wird!
Er, der kommen wird, wird nicht nach dem Augenschein, sondern in Gerechtigkeit richten (Jesaja 11,1–5).
Er ist der König, der Spross aus dem Stamm Davids, der in den Märchen und Legenden der Völker der Welt – ohne wirkliche Hoffnung auf Erfüllung dieses Wunsches – ersehnt wird (es zeigt sich, dass es tief im Herzen der Menschen ein verschwommenes Bild eines gerechten Königs gibt).
Aber hier spricht ein Prophet des Volkes Israel, ein Künder des Wortes Gottes! Höret ihr Völker! Er wird nicht nur der Erlöser Israels sein!
Ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde. (Jesaja 49,6)
Er wird kommen, über den der Herr gesprochen hat:
„Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“ (Psalm 2,7)
Er wird kommen, den sie Sohn Davids nennen werden, der aber dennoch der Herr Davids sein wird.21
Doch wie soll das geschehen? Im jüdischen Denken kann nicht der Nachkomme der Herr des Vorfahren sein. Darüber wurde auch zur Zeit Jesu nachgedacht (Matthäus 22,41–46). So bleibt die Gestalt des Messias verborgen, aber man kann vermuten, dass er größer sein werde als David.22
Und wenn er dann wirklich als König kommt, wird er dann die Völker sofort richten? Einem König, der mit Macht kommt, wird man umso leichter gehorchen!
So wurde es erwartet, doch es kam nicht so.
2.4 Die Weissagungen über den Knecht Gottes
Ein Knecht ist gekommen, oder besser gesagt, ein König, der kam um zu dienen! Es entspricht Gottes Wesen, dass er seine Macht zuerst in seiner Liebe zeigt.
Es war auch nicht verborgen. Die Propheten haben darüber gesprochen.
Aber werden die Menschen im Knecht den König erkennen? Werden die Weingärtner den Sohn des Besitzers des Weinbergs anerkennen?23 Oder werden sie so mit ihm umgehen wie mit den zuvor gesandten Dienern, den Propheten?24
Das sind bedrängende Fragen, über die die Propheten gesprochen haben. Zur Zeit ihrer Erfüllung werden alle, die Ohren haben, um zu hören, verstehen und glauben.
Das Buch Jesaja zeigt uns den Messias als den Knecht Gottes, der so wie die Propheten, die sein Kommen angekündigt haben, abgelehnt werden wird, ja leiden und sterben wird.
Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen. Er wird nicht schreien und die Stimme nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue bringt er das Recht hinaus. Er wird nicht verzagen noch zusammenbrechen, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung. (Jesaja 42,1–4)
[…] Ich aber sagte: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verbraucht. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. […] So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation, zu dem Knecht der Herrscher: Könige werden es sehen und aufstehen, auch Oberste, und sie werden sich niederwerfen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. (Jesaja 49,4.7)
Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet, und ich, ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen. Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Aber der Herr, HERR, hilft mir. Darum bin ich nicht zuschanden geworden, […] (Jesaja 50,5–7)
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln. Er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. Wie sich viele über dich entsetzt haben – so entstellt war sein Aussehen, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder -, […] Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. […] Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. […] Um der Mühsal seiner Seele willen wird er Frucht sehen, er wird sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, […] (aus Jesaja 52,13–53,12)
Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass diese prophetischen Worte zu einer Zeit gesprochen wurden, als Israel, anstatt über die Völker zu herrschen, in der babylonischen Gefangenschaft sitzt. Ihr Tempel ist zerstört, Jerusalem verwüstet. Mit ihren Sünden hatten sie den Tempel Gottes zerstört.25 Die Gefangenschaft lehrte sie, ihre Götzen zu verlassen. Sie konnten daraus aber auch lernen, dass in dieser wegen der Sünde gefallenen Welt etwas Neues, Reines und Gutes nur auf dem Weg der Überwindung und des Leides zum Sieg gelangt.26 Aber das ist nicht deswegen so, weil Gott es von Anfang an nur so gewollt hat.
Auf diese Worte der Propheten folgen lange Jahrhunderte des Wartens. Es hatte wohl niemand einen größeren Wunsch nach dem Kommen des Erlösers als Gott selbst. Trotzdem hat er mit Geduld gewartet, bis die Zeit gekommen ist.
Nur wir Menschen eilen dahin, für uns muss es immer schnell gehen. Wo ist er nun? Was macht Gott? Warum kommt er nicht? Warum handelt er nicht? So haben auch zur Zeit Jesu viele gedacht. Man muss handeln, mit Waffengewalt das Kommen des Reiches Gottes beschleunigen. So dachten die Zeloten. Sie haben ihrer eigenen Klugheit vertraut.27
Wir wollen uns noch zwei Worten aus dem letzten Buch des Alten Testaments zuwenden:
Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen. Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer eines Schmelzers und wie das Laugensalz von Wäschern sein. (Maleachi 3,1–2)
Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage. (Maleachi 3,23–24)
Auch darin hilft Gott, dass er unmittelbar vor dem Erlöser seinen Gesandten schickt. Gott sandte Johannes den Täufer, damit die Menschen durch ihn erkennen sollten, dass die Ankunft eines Großen nahe ist, der bedeutender ist als Johannes.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. […] Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1,1.14)
Einen König, der als Knecht auf dem Rücken eines Esels daherkommt, wird man nicht so leicht erkennen wie einen, der auf einem Thron getragen wird und seine Vorläufer voranschickt. Das Ziel ist klar, nur die Verwirklichung entspricht nicht unseren Vorstellungen, besonders, wenn auch der Vorläufer als ein Knecht in ärmlicher Kleidung auftritt. Aber ist es nicht gerade das, was der Mensch braucht, um zu verstehen, dass wenn der König in der Gestalt eines Knechts kommt, dass er selber nicht über sich selbst und andere herrschen kann? Gott ruft uns zur Demut und zum Dienst an den Menschen.
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Markus 10,45)
So lehrt uns Gott!
Doch diese Unterweisung kann man weder mit der Gesinnung eines Zeloten, noch der eines Pharisäers oder schriftgelehrten Theologen, noch mit der eines Hohenpriesters verstehen.
In dieser Stunde jubelte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir. (Lukas 10,21)
Unser Weg quer durch das Alte Testament, in der Gott das Kommen des Erlösers vorbereitet hat, ist ans Ende gelangt. Es kann uns nur bruchstückhaft gelingen, die Liebe, Freude, Geduld, das Bemühen und den Schmerz darzustellen, mit der Gott durch lange Jahrhunderte hindurch das Wunder der Erlösung vorbereitet hat. Er tat es, indem er die Menschen mit ihren Schwächen und Sünden einbezogen hat.
Vielleicht wurde aus dem Bisherigen auch klar, dass man das Alte und das Neue Testament nicht voneinander trennen kann. Wie eine Blume aus der trockenen Erde hervorkommt, wie ein Spross aus dem schon tot erscheinenden Baumstumpf hervorbricht, so blühte aus dem Boden des Alten Testaments der Neue Bund durch unseren Herrn Jesus Christus auf.
Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. (Jesaja 11,1)
Es ist Gottes Werk, das er vor ewigen Zeiten als einmaliges und unwiederholbares Wunder vorbereitet hat:
Gott wurde Mensch.
- Weil sie Götzendiener waren; siehe Josua 24,1–2. ↩
- D. h.: „Mein Vater ist erhaben.“ ↩
- D. h.: „Vater einer Menge.“ ↩
- 1. Mose 22,1–18. ↩
- Hebräer 2,10. ↩
- Es gab und gibt viele, die sich darauf berufen, Abrahams leibliche oder geistliche Kinder zu sein, Juden, Muslime und Menschen, die sich Christen nennen. Unter den letzteren gibt es welche, die unter Berufung auf Abrahams Glauben lehren, dass der Mensch allein durch Glauben, ohne Werke gerettet werde. Andere hingen berufen sich auf Petrus und betrachten sich selbst als dessen Nachfolger. Weil sich auch zur Zeit Jesu Menschen in dieser Weise gerne als Abrahams Kinder bezeichnet haben, hat Jesus klar gesagt, dass die Abrahams Kinder sind, die Abrahams Werke tun (Johannes 8,39). Die, die sich nur auf Abraham berufen, nannte er Kinder eines anderen Vaters (Johannes 8,31–47). Jesus würde auch denen, die sich auf Petrus berufen, Ähnliches sagen. Auch Paulus hat, vom Geist geleitet, etwas ähnliches ausgedrückt: „Du nennst dich zwar Jude (Christ) …“ (Römer 2,17–29). Mehr dazu hier: Glaube und Werke und Was heißt es, ein Christ zu sein? ↩
- 1. Mose 18,19 – Abraham wollte auch nicht, dass Isaak zu seiner Verwandtschaft zurückkehrt, die den Götzen diente, sondern dass er sich von der Gottlosigkeit abgrenzte. – 1. Mose 24,6–8. ↩
- Hier können wir etwas von dem Geheimnis erahnen, wie Gott in die Geschichte eingreift. Er lässt dem Menschen den freien Willen. Dennoch ist Gott es, der mit seinem allmächtigen Willen die Geschichte weiterführt. Hier dadurch, dass er Jakob erwählt. Er macht das nicht auf Grund seiner Verdienste, sondern nach seinem souveränen Willen. Es geht nicht darum, dass Jakob zum Heil und Esau zur Verdammnis erwählt wurde. Nein, er hat Jakob dazu berufen, den Platz in der Heilsgeschichte einzunehmen, den ihm Gott seinem Willen entsprechend zugedacht hat. Hier sehen wir die Souveränität Gottes, der nicht nach menschlichen Erwartungen handelt. Leider wurde Römer 9,10–13 in extremer Weise missverstanden. Das führt zu einer Verdrehung der Wahrheit und zu einer Irrlehre. Mehr dazu: Prädestination ↩
- 1. Mose 37,12–18. ↩
- In der Josefsgeschichte können wir schon etwas von dem erahnen, was so oft im Neuen Testament oder im Munde Jesu anklingt: „Das ist geschehen, damit sich die Schrift erfülle.“ Wenn wir nur dieses eine Beispiel verstehen, so können wir sehen, dass wenn Jesus oder die Apostel in dieser Weise über die Schrift gesprochen haben, sie die Schrift nicht wie ein Drehbuch verstanden haben. Wie die biblischen Autoren dieses Sich‐Erfüllen der Schrift verstanden haben, das werden die weiteren Ereignisse zeigen. (Eines ist auf jeden Fall sicher: Gott verbirgt diese Dinge vor den Weisen und Verständigen, aber offenbart sie den Kleinen – vgl. Matthäus 11,25). Daher brauchen wir die Ereignisse nicht an die Schrift anpassen, sondern wir sollen die wirklichen Ereignisse der Geschichte mit den Augen des Glaubens sehen und dadurch erkennen, wie Gott in der Geschichte wirkt. ↩
- Matthäus 21,42–44. ↩
- Es gibt leider Menschen, die in ihrer Sorge um Gottes Souveränität den freien Willen des Menschen bestreiten. Aber Gottes Macht ist doch viel besser erkennbar, wenn der Mensch einen freien Willen hat. Was ist die größere Ehre? Einen Feind, den man mit Fesseln gebunden hat, zu beherrschen oder einen Menschen in voller Kampfausrüstung durch die Liebe zu überwinden. Auch Gottes Souveränität lässt sich nur im Lichte seiner Liebe richtig verstehen. ↩
- „Jeschurun“ ist ein dichterischer Name für das Volk Israel. ↩
- Das ist auch ein Teil der Geschichte. Wie macht das Gott? So, dass gewisse natürliche Abläufe gerade dann und dort geschehen (natürlich nach Gottes Willen), oder durch übernatürliche Abläufe? Das bleibt meistens verborgen. Es ist zu befürchten, dass die, die darüber streiten, das Ziel verfehlen. Das ist nicht die wesentliche Frage, sondern es geht darum, dass der Gläubige hinter dem Ereignis den wirkenden Gott sieht. Denn wer nicht glaubt, dem hilft auch das Wunder nicht. Oder, mit Jesu Worten, der wird auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht (Lukas 16,31). Gott hat eine reale Welt geschaffen, in der Naturgesetze wirken. Er hat das nicht deswegen gemacht, um diese ständig zu ändern. Denn das Wunder ist ein übernatürliches seltenes Ereignis. Gott hat solche Wunder als bestätigende Zeichen zu heilsgeschichtlich bedeutsamen Zeiten gegeben. Insbesondere in der Geschichte Israels ist das wichtig. Denn die Erfahrung, dass Gott sein Volk mit mächtiger Hand aus Ägypten befreit hat und einen Bund mit ihm geschlossen hat, bleibt für das Volk ein Zeichen für immer. Darauf berufen die Israeliten sich Jahrhunderte hindurch, und geben es auch zu Zeiten, zu denen keine Wunder geschehen, an ihre Kinder weiter. Ihre gottesfürchtigen Kinder glauben das. Vielleicht können wir hier auch eine Parallele zum Gottesvolk des Neuen Bundes erahnen, als zur Zeit des Bundesschlusses vor allem durch Jesus und die Apostel viele Wunder geschehen sind. Diese wurden niedergeschrieben, damit wir glauben. Diese Wunder brauchen sich nicht zu wiederholen, damit wir wissen, dass Gott jetzt und für immer derselbe treue, mächtige und starke Gott ist. ↩
- Siehe Jesaja 43,25: Ich, ich bin es, der um meinetwillen deine Vergehen auslöscht, ich denke nicht mehr an deine Sünden. (Einheitsübersetzung) ↩
- „So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.“ Jesaja 49,6, zitiert in Apostelgeschichte 13,47. ↩
- Siehe auch Hesekiel 37,24. ↩
- 1. Korinther 12. ↩
- Vergleiche 2. Korinther 11,2. ↩
- Vergleiche Jesaja 59,1–2: Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören; sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört. ↩
- Spruch des HERRN für meinen Herrn … (Psalm 110,1; vergleiche Lukas 20,41–44). ↩
- Noch mehr wird das durch den geheimnisvollen Menschensohn des Buches Daniel bestätigt (Daniel 7,13–14). ↩
- Vergleiche Matthäus 21,33–46. ↩
- Vergleiche Matthäus 23,34–35. ↩
- Vergleiche dazu die Worte Jesu in Johannes 2,19–21. ↩
- In gewissen Fällen führt das Leiden durch den Tod. Siehe etwa Sokrates’ Kampf um Tugend, als er wegen seiner Lehre zum Tod verurteilt wurde. Wenn er flieht, verliert seine Lehre ihren Ernst, wenn er sie nicht mit seinem Leben besiegelt. ↩
- Seit damals, auch heute, sind viele ungeduldig und ungläubig. Sie verkünden, dass zu diesem oder jenem Zeitpunkt Jesus wiederkommen werde und mit ihm das Ende der Welt. Er stehe schon vor der Tür. Sie beschreiben auch, wie alles genau sein wird. Aber leider vergessen viele eines: so zu leben, als ob Jesus heute kommen würde. ↩