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Worum es uns in diesem Thema geht
Wir wollen mit diesem Text Menschen helfen, sich der Verantwortung bewusst zu werden, die sich mit dem Gebrauch der Sexualität verbindet. Er soll auch dazu ermuntern, sich dem massiven Druck zu widersetzen, den vor allem junge Menschen, die noch ein Empfinden für den Wert der sexuellen Reinheit haben, oft von Altersgenossen oder durch die Verherrlichung des Geschlechtstriebes in den Medien erfahren.
1 Nur wenige Menschen sind sich des Maßstabes Gottes bewusst
Jeder Mensch wird mit dem Thema Sexualität konfrontiert. Die wenigsten Menschen allerdings sind sich dessen bewusst, welche Bedeutung die richtige Ausrichtung gerade auf diesem Gebiet für die Entwicklung ihres Gewissens und ihrer gesamten Persönlichkeit sowie für den achtungsvollen Umgang mit Menschen insbesondere des anderen Geschlechts hat.
Wir sehen, dass sehr viele Menschen, auch in der so genannten christlichen Welt oder in den „Kirchen“, in ihrem Fühlen, Denken, Reden und Handeln von Gottes Maßstab in diesem Bereich weit entfernt sind. Ein paar Beispiele sollen das verdeutlichen: Ob Selbstbefriedigung Sünde ist, ist vielen unklar. Dass Menschen rein in die Ehe gehen, das heißt dass sie mit der sexuellen Beziehung warten, bis das Ja zueinander öffentlich besiegelt ist, gibt es nur noch selten. Solche Ansichten gelten als altmodisch und engstirnig. Pornografie wird oft noch als schlecht oder nicht normal gesehen. Trotzdem findet man auch unter „christlichen“ jungen Männern wenige, die solche schmutzigen und zutiefst menschenverachtenden Bilder etc. noch nicht „konsumiert“ haben. Über Reinheit in der Ehe wird kaum gesprochen. Dass man nach einer Scheidung wieder heiratet, ist in weiten Kirchenkreisen normal. Welchen Beitrag Mädchen und Frauen durch ihre äußere Aufmachung dazu leisten, dass Männer zu unreinen Blicken und Gedanken verführt werden, wird so gut wie nicht thematisiert…
2 Die Heilige Schrift mahnt zur Reinheit
In der Bibel finden wir klare Ermahnungen und Ermunterungen zur Reinheit auf sexuellem Gebiet. Das hohe moralische Niveau im Umgang der Geschlechter miteinander, das uns dort geboten ist, ist ein wichtiges Kennzeichen der uns von Gott gegebenen Offenbarung seines Wesens und Willens und stellt einen klaren Unterschied zu anderen Religionen und Weltanschauungen dar.
Ein paar Stellen aus den neutestamentlichen Briefen wollen wir einleitend zitieren:
Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder! Und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Opfergabe und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch! Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt; auch Unanständigkeit und albernes Geschwätz und Witzelei, die sich nicht geziemen, stattdessen aber Danksagung. Denn dies sollt ihr wissen und erkennen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – er ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes. (Epheser 5,1–5)
Die Ehe sei ehrbar in allem und das Ehebett unbefleckt! Denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten. (Hebräer 13,4)
Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. (1. Korinther 6,9–11)
Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist! Um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. (Kolosser 3,5+6)
Es ist bemerkenswert, dass Unzucht und Unreinheit in der Schrift oft in einem Atemzug mit der Habsucht genannt werden. Auch in Epheser 4,17–20 wird diese Verbindung deutlich (zitiert nach Herder‐Übersetzung):
So sage ich denn und beschwöre euch im Herrn: Wandelt nicht mehr so, wie die Heiden wandeln in ihrem verkehrten Sinn. Sie sind in ihrem Denken verfinstert, dem Leben Gottes entfremdet, weil Unwissenheit in ihnen herrscht, weil ihr Herz verstockt ist. Abgestumpft, haben sie sich der Ausschweifung ergeben, um jede Art von Unreinheit zu verüben aus Habsucht. Ihr aber habt so etwas nicht von Christus gelernt …
Die Bibel stellt den egoistischen und habgierigen Charakter dieser Art von Sünden klar ins Licht und macht damit auch deutlich, wie sehr sie dem selbstlosen Wesen der Liebe widersprechen und zerstörerisch auf die Liebesfähigkeit im Menschen wirken.
3 Liebe
Für manche mag es seltsam klingen, aber Liebe und Sexualität sind nicht identisch. Sexualität ist nur der geschlechtliche Teil der Beziehung zwischen Mann und Frau, und soll e i n Ausdruck ihrer Liebe zueinander sein. Sexualität kann auch ohne Liebe “funktionieren“, aber Gott wollte das nicht so. Dass Menschen oftmals sexuelle Befriedigung meinen, wenn sie von Liebe sprechen, ist ein trauriges Indiz für den Verlust höherer Werte.
Ein paar Verse von Paulus mögen einen Einblick geben in das, was die Liebe kennzeichnen soll:
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. (1. Korinther 13,4–7)
Liebe sucht das Beste für den Anderen, auch wenn man dafür Schweres auf sich nehmen muss. Liebe ist nicht egoistisch und erwartet nicht die Erfüllung der eigenen Wünsche und Vorstellungen. Liebe will den anderen bewahren vor all dem, was seine Liebenswürdigkeit und Ehrbarkeit zerstört. Deshalb kann Liebe auch mit Strenge gegen andere verbunden sein, vor allem aber auch mit Strenge gegen die eigene Selbstsucht und Eitelkeit. Liebe nimmt den Anderen nicht in Besitz, sondern achtet seine Freiheit und seine Verantwortlichkeit vor Gott, dem Schöpfer. Weil Liebe selbstlos ist, wird sie nicht zu Bitterkeit, wenn der andere die Liebe nicht beantwortet oder sie missachtet.
4 Viele Menschen verwechseln Liebe mit Verliebtsein
… einem emotionalen Höhenflug, der leicht in einem tiefen Absturz enden kann. Dieser Gefühlsrausch entsteht oftmals dadurch, dass Menschen sich gegenseitig zum Mittelpunkt ihres Lebens machen und so im Leben des Anderen den Platz einnehmen, der Gott gebührt. Viele suchen – bewusst oder unbewusst – ihren Selbstwert darin, wie begehrenswert sie für Menschen des anderen Geschlechts sind. Wenn so eine Beziehung in die Brüche geht, ist die Ent‐Täuschung groß. Die Konfrontation mit der Realität – dass jemand doch nicht so wichtig ist für den Anderen – können viele sehr schwer ertragen, bis hin zur Verzweiflung am Leben.
Aber auch da, wo Ehepartner sich ihr Leben lang treu sind, wird der Tod sie irgendwann scheiden. Spätestens an diesem Punkt wird klar, dass wir unser Lebensglück nicht auf Menschen aufbauen dürfen, die wir mit Sicherheit irgendwann verlieren werden.
Nur wer in Gottes Liebe geborgen ist, wird vor der Verzweiflung bewahrt bleiben, die sich für viele mit den eben genannten Lebenssituationen verbindet. Die Geborgenheit in Gott bewahrt uns auch davor, partnerschaftliche Beziehungen im Wesentlichen auf veränderliche Gefühle aufzubauen. Sicher gehören sie zu einem gewissen Ausmaß dazu, aber lebenslange Treue braucht nüchterne, selbstlose Liebe. Sie drückt sich aus in der Bereitschaft, sich selbst mit seinen eigenen Vorstellungen, Wünschen und Gefühlen zurück zu stellen, eine dienende Gesinnung einander gegenüber zu haben und mit‐ und füreinander den Willen Gottes zu suchen.
Jungen Menschen fehlt meist die Reife, solche gefühlsmäßigen Anziehungskräfte des Verliebtseins richtig einzuordnen und sie schlittern sehr schnell in eine sexuelle Beziehung hinein. Noch ehe das Bewusstsein dafür entstehen kann, dass die Sexualität etwas ebenso Verantwortungsvolles wie Wertvolles ist, wird schon der Boden dafür zerstört. Denn der Gebrauch der Sexualität zur Lustbefriedigung nährt den eigenen unersättlichen Egoismus und treibt den Menschen hinein in eine verhängnisvolle Abhängigkeit vom sexuellen Gefühlsrausch. Mit Beziehung hat das letztlich nicht mehr viel zu tun, denn eine Beziehung besteht aus dem Ausgerichtet‐sein auf den Anderen, auf sein Bestes, auf das, was ihm wirklich dient. Gerade diese Fähigkeit zu lieben, den Anderen zu achten, ihm als Menschen und nicht als Geschlechtswesen zu begegnen, wird so mehr und mehr zerstört.
Gefördert wird das schon frühzeitige Suchen nach derartigen Erlebnissen auch durch den hemmungs‐ und schamlosen Umgang mit diesem Thema in den Medien. Unreine, anzügliche oder zweideutige Darstellungen, Texte und Werbeslogans sind leider in unserer Umwelt allgegenwärtig.
Grundlage solcher Art von Beziehungen ist häufig der äußere Schein eines Menschen. Man „liebt“ den Körper, die schöne Außenseite, ohne das innere Wesen des Anderen wirklich zu kennen. Entsprechend stark ist die Konzentration nicht nur junger Menschen auf die Pflege der Fassade, anstatt an der Schönheit des Charakters und der Seele zu arbeiten und ein gefestigter Mensch zu werden, der über seine Triebe zu herrschen vermag, anstatt davon beherrscht zu werden. In diesen Zusammenhang gehört auch die oftmals schamlose Kleider‐Mode, die darauf abzielt, den Körper als besonders „begehrenswert“ zu präsentieren und die Gedanken des anderen Geschlechts in eine unreine Richtung zu lenken. Wo Menschen auf den Triumph ihres Äußeren angewiesen sind, offenbaren sie ihre innere Armut und Leere.
Was die gottgewollte Schönheit der Frauen sein soll, kann eine Stelle aus dem Neuen Testament deutlich machen:
Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben! Euer Schmuck sei nicht der äußerliche durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr köstlich ist. (1. Petrus 3,1–4)
5 Sexualität
Gott hat dem Menschen die Sexualität gegeben, damit Mann und Frau der selbstlosen und sich verschenkenden Liebe zwischen ihnen Ausdruck verleihen können durch die Weitergabe des Geschenks des Lebens an ihre Nachkommen. Es entspricht der Würde des Menschen, sich zu bewahren für das große Vertrauen der geschlechtlichen Vereinigung in einer ehelichen Beziehung, wo der Mensch e i n e m Partner gehört und sonst keinem. Diese Beziehung muss von dem Wunsch und der Verpflichtung zu lebenslanger Treue, Fürsorge und Verantwortlichkeit getragen sein.
Gerade diese höheren Werte sind es, die der Sexualität die gottgewollte Würde geben und die in so vielen Beziehungen fehlen. Wir sehen das Resultat in der hohen Anzahl an Ehescheidungen und allein erziehenden Eltern.
6 Partnerschaft ohne Verbindlichkeit?
Ganz normal ist es heute, dass junge Menschen partnerschaftliche Beziehungen eingehen ohne zu heiraten.
Wenn Mann und Frau zusammen leben wollen, ohne das öffentliche Bekenntnis einer Eheschließung, stellt das die Liebe, die unbedingte Bereitschaft zu Treue und Verantwortlichkeit, in Frage. In einer Beziehung, wo man den Anderen erst einmal „ausprobieren“ will, kann kein tiefes Vertrauen entstehen, weil es eine Ausrichtung auf die Erfüllung der eigenen Erwartungen offenbart, anstatt auf den Wunsch zu dienen und zu schenken. Alles steht unter dem Vorzeichen, dass man auch leicht wieder auseinander gehen kann, wenn es nicht „funktioniert“.
Viele wollen die Lust, aber nicht die Verantwortung. Sie wollen „erwachsen“ sein, aber die Konsequenzen ihres Handelns nicht tragen. Sie wollen das sexuelle Erlebnis, wollen aber das Leben nicht weiter geben. An dieser Stelle wird die missbrauchte Sexualität zutiefst lebensfeindlich. Viele greifen im Fall einer Schwangerschaft zur tödlichen Lösung der Abtreibung. Leider führt selbst die Tatsache der vielen getöteten ungeborenen Kinder bei fast niemandem zu der Einsicht, dass ein grundsätzliches Umdenken hinsichtlich des Umgangs mit der Sexualität notwendig wäre.
Die Anti‐Baby‐Pille scheint eine harmlose Lösungsvariante zu sein und ist bei jungen Frauen ebenso üblich wie voreheliche sexuelle Beziehungen. Allerdings werden viele nicht darüber aufgeklärt, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen sie für die Frau mit sich bringen kann (entsprechende Informationen lassen sich leicht finden). Noch schwerer wiegt aber die Tatsache, dass auch die Anti‐Baby‐Pille abtreibend wirkt. Sie soll nämlich nicht nur einer Schwangerschaft „vorbeugen“, sondern hindert auch im Falle einer Befruchtung die befruchtete Eizelle, den gerade erst entstandenen Menschen, daran, in der Gebärmutter seinen ersten überlebensnotwendigen Unterschlupf zu finden – und er stirbt.1
Die Achtung vor der Schöpfungsordnung Gottes, die Achtung vor dem anderen Menschen und die Achtung vor dem Leben selbst verpflichten uns also zu höchster Verantwortlichkeit in der sexuellen Frage. Denn die partnerschaftliche Beziehung dient der Weitergabe des Wunders des Lebens und ehe der Mensch fähig ist, die Verantwortung für eine Familie zu tragen, muss er sich selbst erst erziehen. Kennzeichen eines reifen Menschen ist unter anderem die Herrschaft über die eigenen Triebe. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit für jeden heranwachsenden Menschen, streng zu sein gegen das eigene geschlechtliche Begehren, um den Geschlechtstrieb an seinen rechten Platz innerhalb einer ehelichen Beziehung zu verweisen.
7 Enthaltsamkeit
An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass sowohl Jesus als auch Paulus nicht nur über die Lebensform der Ehe sprachen, sondern die Ehelosigkeit sogar empfohlen haben.
Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene2 , die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es. (Matthäus 19,10–12)
Aus frühchristlichen Schriften wissen wir, dass sich damals viele Gläubige für die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen – und damit für ein Leben in Enthaltsamkeit – entschieden haben (was allerdings nicht mit dem vorgeschriebenen Zölibat für Ordensleute und Priester in der Katholischen Kirche vergleichbar ist). Im Gegensatz dazu steht in der heutigen religiösen Welt das Eheglück als der höchste Segen Gottes bei vielen Menschen im Mittelpunkt. Die Möglichkeit einer Entscheidung zur Ehelosigkeit wird in aller Regel nicht in Betracht gezogen.
Was Paulus dazu schreibt ist im 1. Korintherbrief Kapitel 7,17–38 nachzulesen und ist für gläubige Menschen heute ebenso wertvoll und aktuell wie damals.
8 Der Schatz eines reinen Herzens
Wenn wir als Christen von Reinheit sprechen, beschränkt sich das nicht nur auf das Gebiet der Geschlechtlichkeit. Unser Streben nach Reinheit bezieht sich auf alles, was uns ausmacht: die Gefühls‐ und Gedankenwelt, Gesinnungen und Motivationen, Beziehungen, Worte und Taten.
Jesus preist diejenigen glücklich, die ein reines Herz haben, denn ein reines Herz gewährt dem Menschen Zugang zu Gott, der selbst ganz Licht ist (1. Johannesbrief 1,5).
Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. (Matthäus 5,8)
Auch die Gläubigen im Alten Testament wussten schon darum:
Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des HERRN und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf Falsches richtet und nicht schwört zum Betrug. (Psalm 24,3+4)
Für die Juden war das Herz der Sitz der Gedanken, Motive und Entscheidungen. In unserem inneren Wesen also, in dem was nach außen unsichtbar ist, soll alles hell, klar und rein sein, denn Gott sieht das Herz an.
Ein reines Herz ist aufrichtig, frei von hintergründigen, selbstsüchtigen Motiven. Es will in Schlichtheit und Demut dienen und wird scheu zurückweichen vor allem, was nicht ehrbar ist. Es ist besorgt um ein reines Gewissen und schielt nicht neugierig nach den Verlockungen der Welt. Es ruht in Gott, voll Vertrauen, dass Er das Nötige schenkt.
Die Liebe, zu der Gott uns führen möchte, soll auch von diesen Eigenschaften gekennzeichnet sein:
Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. (1. Timotheus 1,5)
Da ihr eure Seelen durch den Gehorsam gegen die Wahrheit zur ungeheuchelten Bruderliebe gereinigt habt, so liebt einander anhaltend, aus reinem Herzen! (1. Petrus 1,22)
Das vollkommene Vorbild dieser Liebe finden wir in Jesus. Er ist den Menschen in Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit begegnet. Ebenso klar wie er Heuchelei aufdeckte, rief er Sünder zur Umkehr. Er ist den verirrten Seelen nachgegangen und hat denen Trost und Vergebung zugesprochen, die ein zerbrochenes Herz hatten, die wirklich traurig waren wegen ihrer Sünden. Er hat den Demütigen die Hoffnung auf Gottes Erbarmen geweckt und bestärkt, aber auch alle falschen Hoffnungen der Selbstgerechten zerschlagen. Mit seiner Bereitschaft, einen ungerechten Tod zu sterben, bezeugte er die Wahrheit seiner Worte und die Selbstlosigkeit seiner Liebe. Gott hat ihn auferweckt und diese frohe Botschaft wurde der Inhalt der Verkündigung seiner Jünger, die ihm nach der Auferstehung begegnet sind.
Daraus ist die Kirche entstanden, die Gemeinschaft derer, die Gott ernst nehmen und ein reines Leben leben wollen. Obwohl nicht viele Menschen diesen Wunsch haben, gibt es die Kirche auch heute.
Manche unter uns haben auch tief in den oben beschriebenen Sünden gesteckt. Als Jesus uns zur Umkehr rief, erfuhren wir eine große Veränderung. Wo wir früher versklavt waren in unreinen Begierden und Sünden, haben wir jetzt aus der Hinwendung zu Jesus die Kraft und die Freiheit, dazu nein zu sagen. Unser Leben hat einen Sinn bekommen durch die Liebe, die Gott zu uns hat. Wir wissen und erfahren, dass Er das Beste für uns will und immer da ist, um uns in Versuchungen und Kämpfen zu helfen. So müssen wir unseren Wert nicht mehr darin suchen, für Menschen begehrenswert zu sein. Wir erfahren Freiheit vom Egoismus, um anderen Gutes tun zu können und sie wirklich in Reinheit zu lieben. Auf unserem gemeinsamen Weg können wir uns zur Treue in unserer Entscheidung zu einem Leben, das Gott gefällt, bestärken.
Wir laden dich ein, dieses Leben mit Gott kennen zu lernen!
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Wir konnten hier nur einen kurzen Einblick in unsere Überzeugungen zu diesem Thema geben und sind offen für Fragen und Gedanken, die aus ehrlichem Interesse kommen.
- Pharma Information ↩
- verschnitten, d. h. zeugungsunfähig, zur Ehe unfähig – entweder von Geburt oder durch einen menschlichen Eingriff oder weil jemand sich entscheidet, auf die Ehe zu verzichten ↩