Download PDFDownload eBook (ePub)
In der folgenden Abhandlung möchten wir zeigen, dass die Gemeinde bzw. die Kirche (im Neuen Testament wird zwischen den Begriffen Gemeinde und Kirche nicht unterschieden und deshalb verwenden auch wir sie austauschbar) ein sichtbarer Leib ist, in dem nur Gläubige zu finden sind. Die Kirche wird von der Welt gesehen und gibt Zeugnis von Gottes Liebe, Reinheit und Heiligkeit.
1 Einführung
Viele Menschen sind sich dessen bewusst, dass nicht jeder, der am Sonntag zu „Gottesdiensten“ geht, wirklich Christ ist. Diese Menschen werden häufig als „Namenschristen“ bezeichnet, die keine Beziehung mit Jesus haben. Diese „Sonntagschristen“ besuchen gewöhnlich die sonntäglichen Versammlungen, beten, singen und nehmen auch häufig am Abendmahl gemeinsam mit anderen teil, obwohl sie ihr Leben Jesus nicht übergeben haben. Diese Situation wird von den Vertretern der verschiedenen Denominationen gerechtfertigt, indem gelehrt wird, dass die wahre Kirche gemäß des Neuen Testaments unsichtbar sei.
Entsprechend dieser Lehre gibt es beides: die sichtbare und die unsichtbare Kirche. Die sichtbare Kirche ist in den verschiedenen Kirchen und Denominationen anzutreffen (z. B. römisch‐katholisch, evangelisch, baptistisch, methodistisch). Diese sichtbaren Kirchen bestehen sowohl aus gläubigen (auch wiedergeborenen Christen genannt) als auch aus ungläubigen Mitgliedern (Namenschristen). Die „unsichtbare Kirche“ dagegen wird als die eine wahre Kirche gesehen, die alle wiedergeborenen Glieder der sichtbaren Kirchen der ganzen Welt vereinigt. Sie ist keine sichtbare Organisation oder Denomination; ihre Glieder sind durch den Glauben miteinander verbunden – ohne einander zu kennen oder eine persönliche Beziehung zueinander zu haben. Diese Menschen sehen es als ihre Aufgabe, ihre ungläubigen Mitglieder aus den Ortsgemeinden, die sie selbst besuchen, zum Glauben zu führen. Gott habe sie gerade auch zum Zweck dieser “inneren” Mission dorthin gestellt1.
Das Neue Testament zeigt uns aber ein ganz anderes Bild über die Gemeinde als das gerade beschriebene.
2 Die Gemeinde im ersten Jahrhundert
Über die erste Gemeinde in Jerusalem, die nach der Pfingstpredigt des Petrus entstanden ist, können wir Folgendes lesen:
Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos. Von den Übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen, doch das Volk rühmte sie. Aber umso mehr wurden [solche], die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen. (Apostelgeschichte 5,12–14)
Die Wunder, die unter den Christen geschehen sind, aber vor allem ihre Hingabe an Gott und ihre gegenseitige Liebe, riefen bei den Juden Respekt und Ehrfurcht hervor. Sie verstanden, dass es nur mit der Hingabe des ganzen Lebens an Jesus möglich war, sich der Gemeinde anzuschließen. Die Menschen, die den Wunsch hatten, Gott aus ganzem Herzen zu lieben, glaubten an Jesus und gehörten zur Gemeinde. Die übrigen Juden, die zu diesem Leben nicht bereit waren, wagten nicht, sich den Jüngern anzuschließen.
Wenn ein Ungläubiger zur Gemeinde kam, beurteilte diese das „Verborgene seines Herzens“.
Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid? Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist. (1. Korinther 14,23–25)
Die ganze Gemeinde bemühte sich, einem Neuankömmling zu helfen und zu verstehen, wovon er umkehren muss. Manchmal verstand jemand schnell, ein anderer brauchte vielleicht mehr Zeit. Wenn sich aber jemand, nachdem er viel Hilfe durch die Beurteilung der Christen erfahren hatte, nicht bekehren wollte, gab es offensichtlich keinen Grund, ihn zu taufen. Er wurde auch nicht in die Gemeinschaft der Gläubigen integriert.
Nun gab es aber Ausnahmen, wie das Beispiel von einem Simon, dem Magier, der in die Gemeinde aufgenommen wurde, nachdem er das Evangelium gehört hatte. Als Philippus in Samaria über Jesus sprach, wurden viele Menschen gläubig und wurden getauft – auch Simon, obwohl er sein Denken nicht geändert hatte. Weil sich so viele Menschen auf einmal bekehrten, war es nicht so einfach für Philippus zu erkennen, dass einer unter ihnen (Simon) nicht ehrlich war. So war es diesem gelungen auch andere Christen für einige Zeit zu täuschen. Bald aber kam die Wahrheit über ihn ans Licht. Petrus, der zusammen mit Johannes aus Jerusalem gekommen war, wies ihn entschlossen ab:
Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sagte: Gebt auch mir diese Macht, dass der, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du gemeint hast, dass die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei! Du hast weder Teil noch Recht an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir etwa der Anschlag deines Herzens vergeben werde; denn ich sehe, dass du voll bitterer Galle und in Banden der Ungerechtigkeit bist. Simon aber antwortete und sprach: Bittet ihr für mich den Herrn, damit nichts über mich komme von dem, was ihr gesagt habt. (Apostelgeschichte 8,18–24)
Wir sehen ein ebenso strenges Verhalten in konkreten Fällen, als einige Männer sich in die Gemeinde einschlichen, die anders lebten oder dachten als Jesus und die Apostel es gelehrt hatten.
Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und den alleinigen Gebieter und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. (Judas 4)
Judas‘ Ziel war es auszudrücken, dass diese Männer keinen Platz in der Gemeinde hatten. Auch wenn es ihnen gelang, für kurze Zeit in der Gemeinde zu sein, bis die Gläubigen verstanden, dass sie nicht wirklich ihre Brüder waren, so war es ihnen doch nicht möglich, Teil der Gemeinde zu bleiben. Wir finden auch verschiedene andere Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testamentes, in denen die Gemeinden aufgefordert wurden, diese Menschen aufzudecken und sich von ihnen zu distanzieren: Apostelgeschichte 20,29–31; Matthäus 24,23–26; 1. Timotheus 4,1–3; 6,3–5
3 Reinheit und Heiligkeit der Gemeinde
Wenn ein Glied der Gemeinde auf eine Weise gesündigt hatte, dass er der Jüngerschaft unwürdig wurde, und wenn er sich trotz wiederholter Hilfe und Ermahnungen nicht von seinen Sünden abwenden wollte, dann beendete die Gemeinde die Gemeinschaft mit ihm: sie schloss ihn aus. Der Ausschluss basiert auf dem Gebot Jesu:
Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde. Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde binden werdet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde lösen werdet, wird es im Himmel gelöst sein. (Matthäus 18,15–18)
Bezüglich „so sei er dir wie der Heide oder der Zöllner“ soll bemerkt werden, dass die Juden keine Gemeinschaft mit Heiden hatten, weil sie sie für unrein hielten (Apostelgeschichte 10,28). Und die Zöllner, die zwar Juden waren, hielt man für geldgierig und warf ihnen vor, Kompromisse mit den Römern einzugehen (siehe Matthäus 9,10–11). Diese kategorische Ablehnung war nicht richtig, doch es war die jüdische Praxis. Jesus bezog sich mit diesen Worten auf eben diese Praxis, zeigte aber, was der wirkliche Sinn von Abgrenzung ist: der Grund dafür soll nicht der soziale oder nationale Status des anderen sein, sondern die Tatsache, dass er viel Hilfe und Korrektur, die er von seinen Geschwistern bekommt, nicht annimmt und an Sünden festhalten will.
Ein konkretes Beispiel dafür finden wir im 1. Korintherbrief:
Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch sei, und [zwar] eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht [stattfindet]: dass einer seines Vaters Frau habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweg getan würde! Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geiste anwesend, habe schon als anwesend das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat, wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid – einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am Tage des Herrn. Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet. (1. Korinther 5,1–7)
Einige Verse später fährt Paulus wie folgt fort:
Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen. Denn was habe ich zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus! (1. Korinther 5,11–13)
Jemand könnte fragen: „Wie ist das dann mit der Geduld und Hoffnung, von der Paulus im selben Brief schreibt? (1. Korinther 13) Hatte Paulus keine Hoffnung, dass der Sünder wieder sein Herz für Gott öffnet?“ Ja, er hatte Hoffnung!2 Der Ausschluss konnte den Sünder noch aufrütteln, sich seine Stellung vor Gott einzugestehen und doch noch umzukehren. Aber obwohl Paulus dies für möglich hielt bzw. gerade deshalb (!) knüpfte er die Zugehörigkeit zur Gemeinde an klare Bedingungen. Gottes Gemeinde kann nicht Gemeinschaft haben mit jemandem, der an Sünde festhält. Derjenige lehnt Gott ab und hat keine Gemeinschaft mit IHM. Deshalb wäre es ein Betrug für einen solchen Menschen, bliebe er in der Gemeinde. Außerdem beeinflusst er andere wie „Sauerteig“. Es besteht die große Gefahr, dass auch andere in der Gemeinde solche Sünden nicht mehr klar beurteilen und dann selbst darin sündigen. Wenn aber der Ausgeschlossene später bereut, kann er mit einer neuen Entscheidung, dass er ein heiliges, reines Leben führen will, zur Gemeinde zurückkehren.
Die ersten christlichen Gemeinden bewahrten auf diese Weise ihre Reinheit als Gemeinden Gottes. So war es möglich, dass kein Ungläubiger über längere Zeit in der Gemeinde blieb. Wenn es nicht so gewesen wäre, wie hätte Paulus seine Adressaten Heilige nennen können (z. B. 1. Korinther 1,1–3; 2. Korinther 1,1–2)3?
Im Neuen Testament bedeutet „Heiliger“ das gleiche wie „Christ“ (Apostelgeschichte 9,13; Epheser 5,3; Philipper 4,21–22; Hebräer 3,1). Alle Christen sind Heilige und nur diejenigen können zur Kirche gehören, die sich heiligen und Gott in ihrem Leben regieren lassen (Hebräer 12,14, Epheser 5,5, Galater 5,19–21). Es sind hier nicht sündlose Menschen gemeint (das wird besonders in den Briefen an die Korinther deutlich), sondern die Menschen, „die geheiligt sind in Christus“ (1.Korinther 1,2), die Jesu Vergebung und Erlösung angenommen haben. Auch wenn sie sündigen, so werden sie auf Ermahnung hören und sich ändern wollen. Die ganze Kirche und jedes Glied der Kirche kämpft gegen Sünde. Ein Christ kann kein Doppelleben führen. Er kann nicht Gott dienen, während sein Herz in der Welt ist. Auf die gleiche Weise kann auch die Kirche keinen Platz für Sünder haben, die sich nicht ändern wollen (Matthäus 6,24, 10,38–39, Johannes 12,25–26, Jakobus 4,4, 1.Johannes 2,4–6 und 15–17). Wenn sich Christen nicht von weltlicher Lebensweise distanzieren, sondern Gemeinschaft mit Menschen haben, die die Welt lieben, dann zeigen sie Außenstehenden gegenüber ein falsches Bild von dem, was es heißt, Christ zu sein.
Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch annehmen und werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. (2. Korinther 6,14–18)
Gott kann jene als seine Kinder annehmen, die sich von Ungläubigen abgrenzen4. Das griechische Wort εκκλήσια [ecclesia] bedeutet Gemeinschaft, die sich herausrufen lässt. Hintergrund ist der Brauch im antiken Griechenland, dass Boten die Bürger für öffentliche Versammlungen aus ihren Häusern heraus riefen. So rufen auch die Boten des Evangeliums Menschen, die Gott lieben wollen, aus der Welt heraus, hinein in die Gemeinde.
Wir können von dem bereits Erwähnten sehen, dass die Praxis der ersten christlichen Gemeinden völlig anders war als die der heutigen Denominationen. Heute kann jeder ein Mitglied einer „Kirche“ werden (nach einigen Formalitäten) und üblicherweise wird Ausschluss auch nicht praktiziert. Um wirklich klar sehen zu können, wer zur Kirche gehört und wer nicht, wäre eine intensive Gemeinschaft, Liebe und Hingabe notwendig: sie müssten mehr Zeit miteinander verbringen, um einander mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um einander im Leben geistliche Unterstützung zu sein. Ohne diese Hingabe, die Geschwister auf dem Weg der Heiligung zu unterstützen, kann das Gebot Jesu nicht erfüllt und damit die Reinheit der Gemeinde nicht bewahrt werden, was letztlich ihre Existenz gefährdet.
4 Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen (Matthäus 13,24–30, 36–43)
Die falsche Praxis begann nicht erst in dieser Zeit. Bereits im 5. Jh., als Augustinus gegen die Donatisten stritt5, argumentierte er mit dem Gleichnis vom Unkraut und Weizen um zu zeigen, dass es Ungläubige in der „Kirche“ gibt. Er behauptete auf Grundlage dieses Gleichnisses, „dass die Gemeinde ein „gemischter Leib“ sei“ (corpus permixtum), in welchem die Bösen zusammen mit den Gerechten seien.
Jesus gab den Menschen ein weiteres Gleichnis und sprach: „Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg. Als aber die Saat aufsprosste und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausrauft. Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune! (Matthäus 13,24–30)
Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers. Er aber antwortete und sprach: der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre! (Matthäus 13,36–43)
Gemäß Vers 38 ist der Acker identisch mit der Welt und nicht mit der Gemeinde. Die Gemeinde scheint als Licht in der Welt, deshalb kann sie nicht mit der Welt selbst identisch sein! Eben dazu schreibt Paulus an die Gemeinde von Philippi folgendes:
… damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmelslichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens festhaltet. (Philipper 2,15–16)
Jesus wollte mit dem oben genannten Gleichnis den Juden helfen, ihre Vorstellung über den Messias zu korrigieren. Diese erwarteten vom Messias, dass er als glorreicher König und gerechter Richter handeln werde: dass er sein Volk von den gottlosen Unterdrückern befreie und alle Bösen im Land auslösche. Jesus wollte dieses Denken korrigieren: er war nicht gekommen, um als irdischer König zu regieren oder um Gericht zu halten. Das Gericht wird am letzten Tag sein und bis dahin müssen Gute und Böse zusammen in der Welt existieren. Sein Reich ist ein geistliches, das die Welt auf geistliche Weise überwunden hat:
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33)
Wenn in Matthäus 13,41 der Sohn des Menschen die Bösen aus seinem Reich sammelt, dann bezieht Jesus hier – wenn man die oben genannten Tatsachen berücksichtigt – das Reich des Sohnes des Menschen auf die geschaffene Welt. Jesus ist der Herr des ganzen Universums und herrscht darüber als Messias:
Und der siebente Engel posaunte; und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Offenbarung 11,15)
In ähnlicher Weise bezieht sich auch das Gleichnis vom Netz nicht auf die Gemeinde.
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Gattung zusammenbrachte, das sie dann, als es voll war, ans Ufer heraufgezogen hatten; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefäße zusammen, aber die Faulen warfen sie aus. So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. (Matthäus 13,47–50)
Aus dem, dass Jesus das Königreich der Himmel mit dem Netz vergleicht, folgt nicht notwendigerweise, dass mit dem Netz die Gemeinde gemeint ist. In anderen Gleichnissen vergleicht er das Himmelreich mit einem König6, einem Händler7 usw. Natürlich denkt niemand, dass der König oder der Händler die Gemeinde symbolisieren sollen. Jesus verwendete den Ausdruck „Reich der Himmel“, wenn er etwas bezüglich des Königreiches Gottes erklären wollte. „Reich Gottes“ (in Matthäus: „Reich der Himmel“) bedeutete für die Juden das Reich des Messias. Jesus wollte mit solchen Gleichnissen hauptsächlich die irdischen Vorstellungen darüber korrigieren.
5 Andere falsch ausgelegte Stellen
5.1 2.Timotheus 2,16–21
Die unheiligen, leeren Geschwätze aber vermeide; denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören. Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit! In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.
Von Vertretern der Lehre von der „unsichtbaren Kirche“ wird das Haus, das Paulus in Vers 20 erwähnt, mit der Kirche identifiziert und die Gefäße zur Ehre und zur Unehre werden fälschlicherweise auf die Gläubigen und Ungläubigen bezogen, die zusammen in der Gemeinde sind.
Es ist richtig, das Haus auf die Kirche zu beziehen, da es auch im Zusammenhang um das Leben der Gemeinde geht. Allerdings beziehen sich die Gefäße zur Ehre und Unehre nicht auf die gläubigen und ungläubigen Mitglieder der Gemeinde, sondern entsprechend des Zusammenhangs einerseits auf die Brüder und Schwestern, die im Glauben und in der Lehre fest stehen und andererseits auf die, die schwächer sind und leichter durch falsche Lehrer beeinflusst werden konnten. Es gab gnostische Irrlehrer, von denen man sich klar fernhalten sollte, da ihre Lehre wie Krebs um sich fraß und sie bereits den Glauben von vielen durcheinandergebracht hatten. Deshalb bezieht sich „von diesen“ nicht auf Gefäße der Unehre, sondern auf die falschen Lehren und Lehrer. Die Gefäße zur Unehre haben vielleicht begonnen, sich von den gnostischen Verführern beeinflussen zu lassen, aber wenn sie sich von ihnen absondern, werden sie „ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.“
5.2 1. Korinther 15,34
Werdet rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht, denn manche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch.
Im Zusammenhang dieses Verses geht um die Auferstehung des Leibes. Einige Christen in Korinth, die dem Einfluss des griechischen Denkens Raum gegeben hatten, wurden deshalb unsicher, was mit ihrem Leib nach dem Tod geschehen würde. Im Allgemeinen glaubten die Griechen zwar an die Unsterblichkeit der Seele, aber die leibliche Auferstehung war für sie unvorstellbar. Hier erklärt Paulus einerseits sehr gründlich die richtige Vorstellung von der Auferstehung, andererseits aber ermahnt er diejenigen in der Gemeinde, die daran zweifelten, weil sie dadurch Gottes Kraft in Frage stellten, mit der er uns vom Tod zum Leben erweckt. Dass manche in Unwissenheit über Gott sind, bedeutet nicht, dass manche ungläubig und damit keine Christen seien, sondern dass sie Gottes Kraft nicht wirklich annehmen, wenn sie meinen, dass es für Gott zu schwierig wäre, unsere vergänglichen Leiber zum Leben zu erwecken. Schon am Anfang des Briefes können wir sehen, dass er alle als Heilige sieht.
an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn. (1. Korinther 1,2)
5.3 Matthäus 25,1–13
Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Als aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht aus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. Die Klugen aber antworteten und sagten: Nein, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst. Als sie aber hin gingen, zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wacht nun, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
Dieses Gleichnis ist eine Mahnung für die Gläubigen, dass sie bis zum Ende ausharren und sogar für eine längere Wartezeit – bis Jesus wiederkommt, vorbereitet sein müssen. Den Gläubigen, die nicht bis zum Ende ausharren (die nicht ausreichend Öl haben), wird der Eintritt in das himmlische Reich (die Hochzeit) nicht gewährt werden. Wenn sich jemand entscheidet, Jesus zu folgen, und somit ein Glied am Leib Christi wird, jedoch später seinen Glauben aufgibt, wird er sein ewiges Leben verlieren8. Wir sollten uns immer der Grenzen eines Gleichnisses bewusst sein. Jesus wollte zur Beharrlichkeit ermuntern und dazu, immer auf sein Kommen vorbereitet zu sein, also nicht wie die törichten Jungfrauen zu handeln. Es geht hier nicht um eine Beschreibung des Gemeindelebens (sonst wäre z. B. die Frage berechtigt, warum die Klugen den Törichten nicht schon vorher geholfen haben), noch um eine Vorhersage, dass es ca. 50% Scheinchristen in der Gemeinde geben wird. Das Gleichnis kann also nicht als Argument gegen die Notwendigkeit der Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen verwendet werden.
5.4 Johannes 10,14–16
Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.
Jesus spricht über die eine Herde in der Zeitform der Zukunft. Das ist der Grund, warum viele Menschen unter der Herde die Gläubigen verstehen, die Jesus aus verschiedenen sichtbaren christlichen Glaubensgemeinschaften am letzten Tag zusammen sammeln wird: Dann werden die Gläubigen, die in vielen verschieden Herden verstreut sind, in einer Herde vereint. Aber warum sollten wir dieses zukünftige Ereignis auf die Wiederkunft beziehen? Es kann jedes andere spätere Ereignis meinen. Jesus spricht über die einen, die „aus diesem Schafstall“ sind und die anderen, die nicht daraus sind. Aus dem ersten Schafstall hat er bereits die Schafe gerufen und die anderen Schafe wird er später rufen. Jene Schafe, die auf die Stimme des guten Hirten hören, werden eine Herde bilden. In Vers 16 verwendet er das spezielle Demonstrativpronomen „dieser“: „aus diesem Schafstall“. Dieser Schafstall muss Israel symbolisieren, da Jesus die Söhne Israels während seines irdischen Dienstes gerufen hat.
Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der Samariter; geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. (Matthäus 10,5–7)
Die anderen Schafe beziehen sich logischerweise auf die Heiden. Jesus wollte darauf hinweisen, dass es auch Menschen unter den Heiden gab, die seinem Ruf folgen würden. Die Jünger erfuhren das tatsächlich nach einigen Jahren. Diese Erfahrung ist von Paulus im Brief an die Epheser zusammengefasst:
Deshalb denkt daran, dass ihr, einst [aus den] Nationen dem Fleisch nach – ‚Unbeschnittene‚ genannt von der sogenannten ‚Beschneidung‚, die im Fleisch mit Händen geschieht –, zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremdlinge hinsichtlich der Bündnisse der Verheißung; und ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. Denn er ist unser Friede. Er hat aus beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen. In seinem Fleisch hat er die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, beseitigt, um die zwei – Frieden stiftend – in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat. Und er kam und hat Frieden verkündigt euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. Denn durch ihn haben wir beide durch einen Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Epheser 2,11–19)
Folglich hat die Vereinigung der Schafe der beiden Schafställe bereits zu jener Zeit im ersten Jahrhundert stattgefunden, als Juden‐ und Heidenchristen zu einer Herde zu einer Gemeinde zusammengefügt wurden.
6 Zusammenfassung
Die Lehre von der „unsichtbaren Kirche“ kommt in der Bibel nicht vor. Auch wenn es Unterschiede unter den Gliedern der christlichen Kirche in Bezug auf Reife im Glauben oder Gehorsam gibt, so sind doch in einem Punkt alle Glieder gleich: jedes hat eine Beziehung mit dem Haupt, Christus (1. Korinther 12,12–27; Epheser 4,15–16). Die Kirche wird von der Welt gesehen, deshalb muss sie auch sichtbar sein:
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13,34–35)
… – ich in ihnen und du in mir –, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. (Johannes 17,23)
Es muss für die Welt möglich sein, die Gemeinde zu erkennen. Die Gemeinschaft der Christen muss sich immer ihrer Verantwortung bewusst sein. Eine Gemeinde, die als ein „gemischter Leib“ lebt, ist nicht der Leib Christi und erfüllt nicht die Pflicht, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat. Christen leben in tiefer Gemeinschaft miteinander, die ihre Grundlage in der Lehre Jesu hat. Nur auf diese Weise kann ihr Zeugnis über die Liebe Christi glaubwürdig vor der Welt sein.
- Der bekannte Reformator Calvin hat die Lehre der Unsichtbaren Kirche so formuliert: „Wir sagten nämlich, dass die heilige Schrift über die Kirche in zweifacher Weise spricht. (1) Wenn sie von der Kirche redet, so versteht sie darunter zuweilen jene Kirche, die in Wahrheit vor Gott Kirche ist, jene Kirche, in welche nur die aufgenommen werden, die durch die Gnade der Aufnahme in die Kindschaft Gottes Kinder und die durch die Heiligung des Geistes wahre Glieder Christi sind. Und zwar umfasst die Kirche dann nicht allein die Heiligen, die auf Erden wohnen, sondern alle Auserwählten, die seit Anbeginn der Welt gewesen sind. (2) Oft aber bezeichnet die Schrift mit dem Ausdruck „Kirche“ die gesamte, in der Welt verstreute Schar der Menschen, die da bekennt, dass sie den einen Gott und Christus verehrt, die durch die Taufe in den Glauben an ihn eingewiesen wird, durch die Teilnahme am Abendmahl ihre Einheit in der wahren Lehre und der Liebe bezeugt, einhellig ist im Worte des Herrn und zu dessen Predigt das von Christus eingesetzte Amt aufrechterhält. Unter diese Schar sind nun aber sehr viele Heuchler gemischt, die von Christus nichts haben als den Namen und den Anschein, dazu auch sehr viele Ehrsüchtige, Geizige, Neidische, sehr viele Lästerer, auch Leute von unsauberem Lebenswandel, die eine Zeitlang ertragen werden, entweder, weil man sie nicht mit rechtmäßigem Urteil überführen kann, oder weil auch nicht immer jene Strenge der Zucht herrscht, die eigentlich sein sollte.
Ebenso also, wie es für uns vonnöten ist, jene unsichtbare, allein für Gottes Augen wahrnehmbare Kirche zu glauben, wird es uns auch aufgetragen, diese Kirche, die im Blick auf die Anschauung der Menschen Kirche heißt, hochzuhalten und die Gemeinschaft mit ihr zu pflegen.“ – Calvin Jean, Unterricht in der christlichen Religion, IV, 1, 7 ↩ - Das ist klar ersichtlich aus Vers 5: „… zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am Tage des HERRN“. ↩
- Ähnlich werden die Empfänger auch in anderen Briefen angesprochen: Römer 1,1–7; Philipper 1,1; Kolosser 1,1–4; 2. Petrus 1,1–4. ↩
- Siehe auch die Pfingstpredigt des Petrus: Apostelgeschichte 2,40: „Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht.“ ↩
- Die Donatisten – ihr Name leitet sich von Ihrem Führer, Donatus, Bischof von Karthago ab – hielten daran fest, dass die Kirche eine Kirche der „Heiligen“, nicht der „Sünder“ sein soll, und dass Sakramente wie die Taufe, die von Bischöfen, die den Glauben während der Christenverfolgung durch den Römischen Kaiser Diokletian verleugnet haben, gespendet wurden, ungültig seien. Augustinus widersprach dieser Lehrmeinung und war ihr glühender Gegner. ↩
- Matthäus 18,23 ↩
- Matthäus 13,45–46 ↩
- Siehe dazu z. B.: Hebräer 6,4–8 und 10,24–31 und weitere Bibelstellen, die in unserer Abhandlung über den Abfall vom Glauben erwähnt sind ↩