Freundschaftsevangelisation

1 Warum die Freundschaftsevangelisation ein Irrweg ist

Die Freundschaftsevangelisation wird heutzutage von den meisten religiösen Menschen als ein wichtiger Weg gesehen, um zu missionieren und Menschen für Gott zu gewinnen. Der Grundgedanke ist, durch gemeinsame Freizeitaktivitäten Freundschaften mit ungläubigen Menschen zu knüpfen und später auch Gott ins Gespräch zu bringen. Dadurch soll ihnen die Liebe und Gnade Gottes auf eine sanfte und unaufdringliche Art nahe gebracht werden. Unter anderem werden folgende Argumente verwendet:

  • „Menschen kann man am besten missionieren (zum Glauben führen), wenn man eine Freundschaft zu ihnen aufbaut und so ihr Vertrauen gewinnt.“
  • „Je besser man den Menschen, den man bekehren möchte, kennt, desto leichter kann man ihn zu Jesus führen.“
  • „Man darf Menschen nicht mit der Bibel ‚erschlagen‘. Sie sollen an meinem Leben erkennen, dass ich anders bin und sich dann fragen, was der Grund dafür ist.“
  • „Mit der direkten Konfrontation erreicht man die Menschen heutzutage nicht mehr, sondern schreckt sie nur ab.“

2 Was ist das Problem an der Freundschaftsevangelisation?

Was auf den ersten Blick gut und verständlich scheint, bringt Konsequenzen mit sich, die die Botschaft Jesu zerstören und mit einem christlichen Leben nicht vereinbar sind.

2.1 Freundschaftsevangelisation führt zum Leben mit Kompromissen

Ungläubige Menschen richten ihr Leben nach ihren eigenen Zielen, Wünschen und Gefühlen aus. Das Bestreben eines Christen hingegen ist das ständige Suchen nach dem Willen Gottes. Er möchte aus Liebe und Ehrfurcht vor dem Schöpfer heilig leben, wie auch Gott selbst heilig ist. Petrus schreibt im 1.Petrus 1,14–16:

Als Kinder des Gehorsams passt euch nicht den Begierden an, die früher in eurer Unwissenheit herrschten, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig! Denn es steht geschrieben: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“

Auch wenn ein heiliges Leben nicht bedeutet, dass wir gar nicht mehr sündigen, heißt es aber doch, dass der Christ ganz für Gott leben möchte. Er will Gott keine Grenzen setzen und nicht den eigenen egoistischen Wünschen und Vorstellungen folgen. Um Freundschaften knüpfen zu können, müssen gemeinsame Interessen gefunden werden und entsprechende Aktivitäten stattfinden. Eine Freundschaft zwischen einem Christen und einem Menschen, der Gott nicht anerkennt, wird unweigerlich zu Kompromissen von Seiten des Christen führen, der sich dem ungläubigen Menschen nähern und auf seine Interessen eingehen will. Somit wird der Christ bald zum Freund der Welt. Die Bibel sagt dazu folgendes:

Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes. Oder meint ihr, dass die Schrift umsonst rede: „Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ“? (Jakobus 4,4+5)

(Mehr dazu kannst du im Thema „Heiligung“ lesen.)

Ein Christ, der Kompromisse macht, verlässt nicht nur selbst den schmalen Weg, der zum ewigen Leben führt, sondern verfälscht auch die Botschaft Jesu. Er verkündigt damit anderen Menschen, dass Dinge, die offensichtlich weltliche, sündhafte Wünsche nähren (wie z. B. Disco, Kino, Partys, Wettkämpfe), normale Aktivitäten darstellen und nicht im Widerspruch zum Leben in der Nachfolge Jesu stehen. Um bei den Leuten immer gut anzukommen, findet eine stete Anpassung an die Welt statt. Fast alles, was gerade „in“ ist, hält deshalb mit kurzer Verspätung Einzug in der „christlichen“ Welt. Die Botschaft lautet nun: „Du kannst das, was dir gefällt, auch mit Jesus tun.“ Ein Aufruf zur Buße, der die Grundlage der Botschaft Jesu und der Apostel war und den Anfang des neuen Lebens als Christ bilden muss, fehlt. Was Sünde ist und was Umkehr bedeutet, wird völlig unklar, sofern davon überhaupt noch gesprochen wird.

2.2 Freundschaftsevangelisation schließt viele Menschen aus

Oft werden Freundschaften rein auf persönlichen Vorlieben aufgebaut: man versteht sich gut, es gibt gleiche Interessen, dieselbe „Wellenlänge“. Diese Art von Freundschaft schließt viele Menschen aus und ist in ihrem Wesen egoistisch. Jakobus schreibt:

Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt. (Jakobus 2,8f)

Das Auswählen der Freunde nach eigenen Vorstellungen ist auch ein „Ansehen der Person“. Jesus gibt uns mit seiner ganz anderen Haltung ein Beispiel. Er hat jeden geliebt und war bereit, alles zu geben, damit er jeden Menschen zu einer Beziehung mit Gott führen kann. Er wollte niemanden mit seiner Person beeindrucken, sondern hat auf Gott hingewiesen (Markus 10,18).

Jesus ging mit seiner Botschaft zu allen Menschen. Denen, die sich dafür geöffnet haben, hat Jesus dann viel Zeit gewidmet und sie noch vieles mehr gelehrt (z. B. Markus 6, 30 ff). Diejenigen, die seine Botschaft angenommen haben und den Willen Gottes tun wollten, hat er Freunde (Johannes 15, 14) und sogar Brüder und Schwestern genannt:

Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn. Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen suchen dich. Und er antwortete ihnen und spricht: Wer sind meine Mutter und meine Brüder? Und er blickte umher auf die um ihn im Kreise Sitzenden und spricht: Siehe, meine Mutter und meine Brüder! Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. (Markus 3,31–35)

Durch die Konzentration auf einige Freunde, bei denen aktuell kein Interesse am Glauben sichtbar ist, gibt man nur wenigen Menschen eine Chance. Niemand kann es ermessen, wie viele, die nach Gott suchen, durch diese „Missionsmethode“ keine Möglichkeit bekommen, Jesus kennenzulernen. Der Liebe entspricht das nicht. Wer die Menschen lieben will, wird vielmehr immer und überall aktiv diejenigen suchen, die umkehren und sich für Gottes Wirken öffnen wollen.

3 Wie sollen wir den Missionsbefehl umsetzen?

Während seines Dienstes erklärte Jesus seinen Jüngern, wie sie die Menschen zum Reich Gottes einladen und auf sein Kommen vorbereiten sollen:

Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr von dort weggeht! Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis! Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten. (Markus 6,10–12)

Die Jünger sollten klar von der Wahrheit zeugen. Wenn jemand die Botschaft nicht annehmen wollte, sollten sie den Staub von ihren Füßen schütteln und dadurch deutlich machen, dass sie ihre Verantwortung wahrgenommen haben und dort keine weiteren Aufgaben sahen. Natürlich ging es nicht um eine persönliche Ablehnung dieser Menschen. Ihr Auftrag war es aber, diejenigen zu suchen, die gerne das Evangelium hören und sich auf das Kommen des Messias vorbereiten wollten. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn sie sich daran aufgehalten hätten, Freundschaften zu knüpfen mit denen, die keine Offenheit für die frohe Botschaft zeigten.

Jesus hat die Menschen mit der Wahrheit konfrontiert – klar, liebevoll, konkret.1 Er hat ihnen das gesagt, was für ihre Lebenssituation wichtig war und was sie von Gott trennt. Zum reichen Jüngling z. B. sagte er klar, dass er seinen Besitz aufgeben muss, um ins Reich Gottes zu kommen (Markus 10,17–31). Als der junge Mann diesem Anspruch nicht folgen wollte, ist Jesus ihm nicht nachgelaufen und hat nicht eingelenkt. Er hielt an dieser Wahrheit fest, dass niemand, der nicht bereit ist, alles aufzugeben, ins Himmelreich kommen kann. Dieselbe Haltung Jesu finden wir auch in Johannes 6. Nach der Brotrede wollten viele ihm nicht mehr folgen, es war ihnen zu hart (Johannes 6,60–69). Jesus hat nichts von seinen Worten zurückgenommen. Er war eher bereit, auch die zwölf Jünger zu verlieren, die er sich erwählt hatte, damit sie immer mit ihm gingen, als von seiner Botschaft Abstriche zu machen.

Jeder Mensch hat ein Gewissen. Wenn er darauf hören möchte, kann er mehr und mehr Gottes Sicht der Dinge, also die Wahrheit über sich selbst und alles, was sein Leben betrifft, erkennen. Deshalb kann man anderen am besten helfen, wenn man ihr Gewissen anspricht und sie dazu ruft, sich aufrichtig mit ihrem Leben zu konfrontieren. So werden sie mit all ihrem Denken und Tun in das Licht des Wortes Gottes gestellt.

Paulus schreibt über seinen Dienst:

Darum, da wir diesen Dienst haben, weil wir ja Erbarmen gefunden haben, ermatten wir nicht; sondern wir haben den geheimen Dingen, deren man sich schämen muss, entsagt und wandeln nicht in Arglist, noch verfälschen wir das Wort Gottes, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem Gewissen der Menschen vor Gott. Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen. (2. Korinther 4,1–5)

Diese Stelle erklärt, warum Menschen die Wahrheit nicht annehmen. Der eigentliche Grund für die Ablehnung der Botschaft Jesu ist ihr „verblendeter Sinn“ durch die Liebe zur Welt. Da sie meinen, in den weltlichen Dingen ihre Erfüllung zu finden, versperren sie sich gegen den Ruf zur Umkehr und zum Vertrauen, dass nur in der Beziehung mit ihrem Schöpfer wirkliche und ewige Erfüllung zu finden ist. Wenn Menschen die Welt mehr lieben als Gott, hilft auch eine Freundschaft nicht. Selbst das größte Wunder wird sie nicht davon überzeugen, ein gottgefälliges Leben führen zu wollen.2

Die größte Hilfe für einen Menschen ist es, ihn mit der guten Botschaft bekannt zu machen und ihn zum Leben mit Gott einzuladen. Ein praktisches Beispiel finden wir in der Apostelgeschichte in dem, wie Paulus zu den Athenern sprach. Zuerst erklärte er ihnen, wer und wie Gott ist. Danach fordert er sie auf, ihr Leben zu ändern, weil Gott Gericht halten wird:

Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten. Als sie aber von Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören. So ging Paulus aus ihrer Mitte fort. Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten … (Apostelgeschichte 17,30–34)

Einige behaupten, dass unsere Zeit eine ganz andere sei als die des Paulus, und deshalb die Art und Weise, wie er missioniert hat, heute nicht mehr so angebracht wäre. Sicher haben sich Kultur, Technik und soziale Verhältnisse verändert, aber das Wesen des Menschen und die Wahrheit der Botschaft Jesu ist dieselbe geblieben. Auch damals fanden viele diese Botschaft unangebracht und töricht. In Athen waren einige wenige bereit, ihr Leben zu verändern, viele andere verspotteten Paulus. Er kam allerdings nicht auf den Gedanken, seine Missionsart infrage zu stellen. Er wusste, dass es an den Menschen liegt und er war bereit, zwei Dinge zu akzeptieren, die den heutigen religiösen Menschen sehr schwer fallen:

  1. dass der Weg zu Gott schmal ist (Matthäus 7,14) und nur wenige darauf gehen wollen
  2. dass jeder Jünger Jesu die Schmach des Kreuzes, die Schmach der Ablehnung um des klaren Anspruches und der klaren Botschaft Jesu willen tragen muss (Lukas 9,23–26).

4 Das Zeugnis der Gemeinde

Das Leben der Christen in der Gemeinde ist das größte Zeugnis für das Wirken Gottes. Jeder, der Christ wird, erfährt eine tiefgreifende Änderung aller seiner Ziele, Werte und Ansichten. Dadurch wird ein gemeinsames Leben in selbstloser Liebe und tiefer Einheit möglich, wie es in der Welt nicht zu finden ist. Mission heißt nicht nur, Menschen zur Umkehr zu rufen, sondern sie in diese neue Familie, in die Gemeinde, einzuladen, wo sie Gottes Willen verwirklicht sehen können.

Jesus selbst hat davon gesprochen, dass die Welt die Christen an der Liebe und an der Einheit unter seinen Jüngern erkennen kann. Daran sollten die Menschen sehen, dass Jesus auch nach seiner Himmelfahrt in der Mitte der Christen ist und sie dazu befähigt, seine Gebote in die Tat umzusetzen.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Johannes 17,14–21)

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13,34+35)

Die praktische Konsequenz dessen steht kurz in Apostelgeschichte 2,37–47 beschrieben. Diejenigen, die dem Beispiel der Liebe und Hingabe Jesu folgen wollten, trafen einander täglich und teilten alles miteinander. Sie halfen sich gegenseitig, Gott näher zu kommen und ihm bis ans Lebensende durch ein heiliges Leben treu zu bleiben (mehr dazu beim Thema „Das Leben der ersten Christen“).

Da unsere Zeit begrenzt ist, müssen wir gut überlegen, wie wir sie am besten verwenden sollen (Epheser 5,15–17). Wenn man versucht, durch Freundschaften das Evangelium zu verkündigen und man die Zeit mit ungläubigen Freunden für weltliche Aktivitäten verwendet, wird das eigentliche Zeugnis für die Welt zerstört. Denn dann werden andere Dinge wichtiger als die Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern als Ausdruck der brüderlichen Liebe und das damit verbundene Ringen um tiefe Einheit in Fragen des Glaubens und des Lebens (mehr dazu beim Thema „Einheit“). Die Zeit, die dafür nötig wäre, wird stattdessen zum Aufbau und zur Pflege der Freundschaften verwendet. Tiefe und vertrauensvolle Beziehungen innerhalb der Gemeinde können somit nicht entstehen bzw. erhalten werden.

Mehr darüber, was die erste Gemeinde auszeichnete und wie sie ein Zeugnis für die Welt war, findest du unter dem Titel: „Die Gemeinde im Neuen Testament“.

5 Fazit

Es mag wie ein schöner Wunsch klingen, es den Menschen so leicht wie möglich machen zu wollen, aber die christliche Botschaft ist und bleibt für immer die Botschaft des Kreuzes. Das heißt, dass die Botschaft, die Jesus gebracht hat, den meisten Menschen unangenehm ist, weil sie dazu aufruft, sich zu ändern und sich Gott unterzuordnen, so wie Jesus es tat. Die Lehre der Freundschaftsevangelisation macht die Botschaft des Kreuzes zunichte und legitimiert oder fördert gar ein Leben nach den eigenen Wünschen oder Begierden unter dem Vorwand der Mission. Auch wird durch solche, an die Erwartungen der Menschen angepasste Missionsmethoden die Kraft Gottes geleugnet, die sich darin zeigt, dass ein und dieselbe Botschaft Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten zu einem neuen Leben führen kann. Paulus beschreibt schön, was Gottes Plan ist:

Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu retten. Denn während Juden Zeichen fordern und Griechen Weisheit suchen, predigen wir Christus als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. (1. Korinther 1,21–25)

Nicht angenehme Worte oder ein bequemer Weg führen die Menschen zu Gott, sondern die „Torheit“ der Predigt zur Umkehr. Die Apostel haben nichts veranstaltet, sondern mit einfachen, klaren Worten Sünder zur Buße gerufen – eine Botschaft, die der Welt unsinnig erscheint. Jesus selbst gibt uns ein gutes Beispiel, indem er niemals das predigte, was den Menschen gefiel, sondern jeden zur radikalen Nachfolge3 aufrief.

Jeder, der Gott finden will, muss sich vor IHM tief demütigen, indem er seine eigenen Vorstellungen vom Leben aufgibt und nur noch für Gott leben will. Die Gemeinde ist das lebendige Zeugnis der Kraft Gottes. Dieses Zeugnis kann für jeden Menschen, der nach dem Sinn im Leben oder nach Gottes Willen sucht, die wirkliche Hilfe sein. Deshalb sollen wir durch unser Beispiel die Menschen zu diesem Leben ermuntern und uns rein und unbeeinflusst von den sündhaften Angeboten der Welt halten.

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Fußnoten:
  1. z. B. in Matthäus 23, Johannes 5,30–47 und 8,12 ff, etc. 
  2. Lukas 16,31 (Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.). 
  3. Der Aufruf zur radikalen Nachfolge bedeutete nicht immer, alles zu verlassen, um mit Jesus mit zu ziehen, wie es bei den 12 Jüngern der Fall war. Die Bereitschaft dazu musste allerdings damals und muss auch heute bei jedem Menschen da sein, der Jesus nachfolgen und sein Jünger, also Christ, sein will (Lukas 9,23f). Wie das dann praktisch aussieht, zeigt Gott jedem Menschen gern.